begleitetes Fahren

Begleitetes Fahren

Die Mobilität insbesonderer junger Menschen auf dem Land wird durch begleitetes Fahren schon mit 17 Jahren ermöglicht. Der Gesetzgeber hat hier sorgfältig die Interessen junger Menschen und auch die Verkehrssicherheit sorgfältig abgewogen und sich für eine Lösung entschieden, bei dem man ab 17 Jahren schon einen leicht eingeschränkten Führerschein bekommen kann.

Was ist begleitetes Fahren?

Das begleitete Fahren, auch bekannt als "Begleitetes Fahren ab 17", hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Es stellt eine sinnvolle Methode dar, unerfahrenen jungen Fahrern eine sichere Einführung in den Straßenverkehr zu ermöglichen. Bei dieser Form der Fahrausbildung erhalten Fahranfänger die Möglichkeit, unter Anleitung eines erfahrenen Begleiters praktische Fahrerfahrung zu sammeln und dadurch ihr Selbstvertrauen aufzubauen. Die Idee hinter diesem Konzept ist es, die kritische Phase der ersten Fahrjahre zu begleiten, bevor junge Fahrer die volle Verantwortung eines Alleinfahrers übernehmen.

Die Vorteile des begleiteten Fahrens

Die Vorteile des begleiteten Fahrens sind vielfältig und haben einen positiven Einfluss auf die Fahranfänger sowie die Verkehrssicherheit insgesamt. Ein zentraler Aspekt besteht darin, dass junge Fahranfänger durch die Begleitung eines erfahrenen Fahrers die Möglichkeit erhalten, realitätsnahe Verkehrssituationen zu meistern und dabei von dessen wertvollem Know-how zu profitieren. Dies fördert nicht nur die technischen Fähigkeiten, sondern vermittelt auch ein besseres Verständnis für die komplexen Abläufe im Straßenverkehr.

Statistiken belegen ebenfalls die Wirksamkeit des begleiteten Fahrens bei der Reduzierung von Unfällen. Im Vergleich zu ungeübten Alleinfahrern weisen begleitete Fahranfänger eine signifikant geringere Unfallrate auf. Die intensive Begleitung während der ersten Fahrjahre trägt dazu bei, potenzielle Risikosituationen frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen, was langfristig zu sichereren Fahrern führt.

Um am begleiteten Fahren teilzunehmen, müssen junge Fahrer einen Antrag stellen und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. In den meisten Ländern ist dieses Programm für Fahranfänger der Klasse B, das heißt für PKW-Fahrer, zugänglich. Die Ausbildung erfolgt zunächst unter professioneller Anleitung in der Fahrschule, bevor die begleitende Phase beginnt.

Mit dem Erreichen des 17. Lebensjahres können Fahranfänger dann in Begleitung einer erfahrenen Person am Straßenverkehr teilnehmen. Der oder die Begleiter müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um als Begleitung zugelassen zu werden. Ihre Funktion besteht darin, den jungen Fahrer zu unterstützen, Anweisungen zu geben und situativ einzugreifen, wenn es nötig ist.

Bedingungen und Voraussetzungen für das begleitete Fahren

Die Bedingungen und Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Programm variieren je nach Land oder Region. Im Folgenden sind die typischen Anforderungen aufgeführt, die in vielen Ländern gelten:

  1. Mindestalter für die Teilnahme: Um am begleiteten Fahren teilnehmen zu können, müssen Fahranfänger das Mindestalter erreicht haben, das für die jeweilige Region festgelegt ist. In den meisten Ländern liegt dieses Alter bei 17 Jahren, aber es kann je nach Gesetzgebung variieren.
  2. Besitz eines gültigen Führerscheins: Bevor Fahranfänger am begleiteten Fahren teilnehmen dürfen, müssen sie einen gültigen Führerschein erwerben. In den meisten Fällen handelt es sich um die Fahrerlaubnisklasse B, die es ihnen erlaubt, PKW im Straßenverkehr zu führen.
  3. Antragstellung bei der Fahrerlaubnisbehörde: Die Teilnahme am begleiteten Fahren erfordert oft die Beantragung einer speziellen Genehmigung bei der örtlichen Fahrerlaubnisbehörde. Diese Genehmigung ermöglicht es dem Fahranfänger, in Begleitung eines berechtigten Begleiters am Straßenverkehr teilzunehmen.
  4. Auswahl der begleitenden Person: Die begleitende Person muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um als Begleitung zugelassen zu werden. In der Regel muss sie über einen festgelegten Zeitraum im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sein, eine gewisse Anzahl an Fahrpraxis vorweisen und ein Mindestalter erreicht haben.
  5. Dauer der begleiteten Fahrphase: Die Zeitspanne, während der der Fahranfänger im begleiteten Fahren unterwegs sein muss, kann je nach Land oder Region variieren. In vielen Ländern beträgt diese Phase etwa 6 bis 12 Monate, während der der Fahranfänger regelmäßig mit einem Begleiter fahren muss.
  6. Fahrschulbesuch: Oft ist der Besuch einer zugelassenen Fahrschule eine Voraussetzung für das begleitete Fahren. Die Fahrschule vermittelt den jungen Fahrern das notwendige Wissen und die Fähigkeiten, um sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.
  7. Eintragung der begleitenden Person: Die Person, die als Begleitung fungiert, muss namentlich im Führerschein des Fahranfängers eingetragen sein. Dies stellt sicher, dass die Begleitperson offiziell befugt ist, den Fahranfänger während der begleiteten Fahrt zu unterstützen.

Ist die Prüfung leichter oder schwerer als bei 18-jährigen?

Die Prüfung selbst wird nach genau den gleichen Kriterien vorgenommen, wie bei die Prüfung bei den 18-jährigen. Insofern ist begleitetes Fahren eine echte Erweiterung der Mobilität in Richtung jüngerer Autofahrer mit 17 Jahren. Im Alter von 18 Jahren kann dann die bisherige Prüfbestätigung für begleitetes Fahren umgetauscht werden in den echten Führerschein. Weiterer Vorteil ist, dass die Probezeit bereits mit Erteilung der Prüfbescheinigung -also frühestens mit dem 17. Lebensjahr beginnt.

Gibt es zusätzliche besondere Voraussetzungen für die Begleitpersonen?

Das begleitete Fahren ist erst ab einem Mindestalter von 30 Jahren möglich. Begleitperson kann nur werden, wer 30 Jahre oder älter ist und seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen die Fahrerlaubnis der Klasse B besitzt. Außerdem ist es erforderlich, höchstens einen Punkt in Flensburg zu haben. Neben den oben genannten Voraussetzungen gibt es leider noch eine weitere Einschränkung: Alle möglichen Begleitpersonen müssen in die Prüfbescheinigung des 17-jährigen Autofahrers eingetragen werden. Somit ist leider die spontane Nutzung eines Autos mit einer nicht gemeldeten Begleitperson unmöglich. Aber ansonsten ist die Anzahl der Begleitpersonen unbeschränkt und das Verkehrsministerium spricht selbst von "je mehr Begleitpersonen gemeldet sind, desto besser".

Welche Führerscheinklassen sind eingeschlossen?

  • Die Führerscheinklassen M, L und S

Herausforderungen und bewährte Praktiken beim begleiteten Fahren:

Das begleitete Fahren kann für sowohl den Fahranfänger als auch den Begleiter eine spannende, aber auch herausfordernde Phase darstellen. In dieser Zeit müssen beide Parteien lernen, miteinander zu kommunizieren und sich in kritischen Verkehrssituationen angemessen zu verhalten. Hier sind einige mögliche Herausforderungen und bewährte Praktiken, um diese Herausforderungen zu bewältigen:

Herausforderungen:

  1. Kommunikationsprobleme: Unterschiedliche Kommunikationsstile und Missverständnisse können während der Fahrt auftreten, was zu Unsicherheit und Stress führen kann. Der Fahranfänger muss möglicherweise erst lernen, wie er klare Anweisungen von seinem Begleiter richtig umsetzt.
  2. Versuchung unangemessenen Verhaltens: Manche Fahranfänger könnten während der begleiteten Fahrphase in Versuchung geraten, sich unangemessen zu verhalten, indem sie beispielsweise zu schnell fahren oder Ablenkungen im Auto zulassen.

Bewährte Praktiken:

  1. Klare Kommunikation: Es ist entscheidend, dass der Begleiter klare und präzise Anweisungen gibt, damit der Fahranfänger sie gut versteht und umsetzen kann. Die Kommunikation sollte ruhig und respektvoll sein, um den Fahranfänger nicht unnötig zu verunsichern.
  2. Respektvolles Verhalten: Sowohl der Fahranfänger als auch der Begleiter sollten respektvoll miteinander umgehen. Der Begleiter sollte den jungen Fahrer ermutigen und unterstützen, anstatt ihn zu kritisieren oder herabzusetzen.
  3. Angemessene Pausen: Während längerer Fahrten ist es wichtig, angemessene Pausen einzulegen, um Ermüdung zu vermeiden. Pausen bieten die Möglichkeit, sich zu entspannen, zu erfrischen und den Fokus aufrechtzuerhalten.
  4. Konstruktive Nachbesprechung: Nach jeder Fahrt können Begleiter und Fahranfänger eine kurze Nachbesprechung durchführen, um über Herausforderungen zu sprechen und Bereiche zu identifizieren, die noch Verbesserungspotenzial haben. Dabei sollten die besprochenen Punkte konstruktiv und unterstützend behandelt werden.
  5. Übung und Geduld: Das begleitete Fahren erfordert Zeit und Übung. Sowohl der Fahranfänger als auch der Begleiter sollten Geduld haben und den Fortschritt des Fahranfängers anerkennen.
  6. Vorbildliches Verhalten: Der Begleiter sollte als gutes Vorbild dienen und während der Fahrt selbst vorbildlich fahren. Dies vermittelt dem Fahranfänger wichtige Verkehrssicherheitsaspekte und die Einhaltung von Verkehrsregeln.

Indem sowohl der Fahranfänger als auch der Begleiter auf klare Kommunikation, respektvolles Verhalten und angemessene Pausen während längerer Fahrten achten, können viele Herausforderungen beim begleiteten Fahren erfolgreich bewältigt werden. Eine konstruktive und unterstützende Herangehensweise wird dazu beitragen, dass der junge Fahrer seine Fahrkompetenz verbessert und ein verantwortungsbewusster Verkehrsteilnehmer wird.

Günstigere Kfz-Versicherung mit dem begleitetem Fahren

Das begleitete Fahren ab 17 (BF17) bietet nicht nur Fahranfängern eine sichere Einführung in den Straßenverkehr, sondern kann sich auch finanziell lohnen, insbesondere wenn es um Versicherungsbeiträge geht.

Viele Kfz-Versicherer gewähren denjenigen, die am BF17-Programm teilgenommen haben, später deutlich günstigere Beiträge, Rabatte und andere Preisvorteile. Dies kann sich zum Beispiel in einer besseren Schadensfreiheitsklasse niederschlagen. Der Grund dafür ist einfach: Ehemalige BF17-Teilnehmer sind statistisch betrachtet deutlich seltener in Unfälle verwickelt als gleichaltrige Fahrer, die mit 18 Jahren direkt allein hinterm Steuer sitzen.

Einige Versicherungsanbieter belohnen zudem die Dauer der Begleitphase. Das bedeutet, wer länger in Begleitung fährt, zahlt später weniger. Es lohnt sich also, früh mit dem BF17-Programm zu beginnen, um von diesen Vorteilen zu profitieren!

Muss ich das begleitete Fahren der Kfz-Versicherung melden?

Es ist äußerst wichtig, die Teilnahme am begleiteten Fahren deiner Versicherung während der Begleitphase zu melden, am besten noch vor der ersten begleiteten Fahrt. In einigen Fällen muss zusätzlich zur Meldung eine Kopie der Prüfungsbescheinigung des Fahranfängers eingereicht werden. Dieser Schritt ist essenziell, da in vielen Versicherungsverträgen ein Mindestalter für das Führen des Fahrzeugs oder eine namentliche Festlegung der Fahrer vorgesehen ist. Im Schadensfall könnte es zu erheblichen Problemen mit der Versicherung und der Auszahlung der Schadenssumme kommen, wenn das Fahrzeug nicht entsprechend gemeldet wurde.

Es gibt zahlreiche Modelle und Lösungen von Versicherungsanbietern für die Versicherung von Fahrzeugen, die während der Begleitphase im Rahmen von BF17 gefahren werden. Bei vielen Versicherungen fallen dabei keine oder nur geringe Beitragserhöhungen an. Die genauen Details variieren jedoch stark von Versicherung zu Versicherung. Um ausführliche Informationen und Tarifdetails zu erhalten, empfiehlt es sich, frühzeitig den Versicherungsanbieter zu kontaktieren – entweder du selbst oder die Person, der das Auto gehört. So kannst du die bestmögliche Versicherungslösung für die begleitete Fahrzeit finden.