Die Mallorca-Police ist ein modernes Versicherungsprodukt

Die Mallorca-Police ist vielen Versicherungsnehmern unbekannt, vielleicht auch Ihnen, doch sie ist ein modernes Versicherungsprodukt, welches durchaus für viele Menschen interessant ist.

Die Versicherung ist offiziell unter dem Namen "Versicherung für den Gebrauch fremder, versicherungspflichtiger Fahrzeuge" bekannt. Allerdings hat sie in der Öffentlichkeit auch andere Bezeichnungen erlangt, darunter Mallorca-Police, Mallorca-Klausel oder Mallorca-Deckung. Für den internationalen Schutz, der weltweit, zum Beispiel in den USA, Gültigkeit hat, wird diese Versicherungsart als "Traveller-Police" bezeichnet.

Bei der Mallorca-Police handelt es sich um eine Zusatzversicherung aus dem Bereich der Kfz-Versicherung. Die Mallorca-Police ist eine Erweiterung der gängigen Kfz-Versicherung und bietet für im Ausland angemietete Fahrzeuge einen Zusatzschutz. Dieser zusätzliche Schutz ist sinnvoll, da im Ausland häufig die Mindestversicherungssumme sehr gering ist und viele Autovermieter nur den Mindestversicherungsschutz nutzen, der ein Muss ist. Schäden sind allerdings häufig höher als die Mindestdeckung, was bedeutet, dass der Mieter des Mietfahrzeugs die höheren Kosten selbst tragen muss, die ein Unfall mit sich bringen kann.

Die Mallorca-Police ist oft schon in der bestehenden Kfz-Versicherung

Tipps zur Mallorca-Police

Was viele Kfz-Besitzer nicht wissen: Ein großer Teil der Versicherten muss eine Mallorca-Police nicht gesondert abschließen, sondern diese ist häufig bereits in der Kfz-Haftpflichtversicherung enthalten. Bevor Sie also über den Abschluss einer Mallorca-Police nachdenken, sollten Sie einen Blick auf Ihre Kfz-Versicherungsunterlagen werfen. Häufig zeigt sich, dass eben eine entsprechende Police bereits in der Versicherung enthalten ist. Häufig wird dieser zusätzliche Versicherungsschutz nicht als Mallorca-Police benannt, sondern ist unter dem Namen "Traveller-Police" vermerkt.

Welche Leistungen werden von der Mallorca-Police abgedeckt?

Die Mallorca-Police bietet je nach Kfz-Versicherung unterschiedliche Leistungen an. Häufig umfasst sie folgende Aspekte:

  1. Keine Versicherungslücke: Wenn deine ausländische Mietwagenversicherung einen Schaden nur teilweise abdeckt, übernimmt die Mallorca-Police die Restkosten. Du musst somit keinen Selbstbehalt aus eigener Tasche zahlen.

  2. Versicherungsumfang: Die Mallorca-Police deckt in der Regel alle Kfz-Haftpflichtschäden ab, die du Dritten oder deren Eigentum mit dem Mietauto zufügst.

  3. Hohe Versicherungssummen: Falls du mit deinem Mietauto im Ausland einen Schaden oder Unfall verursachst, übernimmt die Versicherung die Personenschäden bis zu festgelegten Summen.

  4. Versicherungszeitraum: Die Mallorca-Police gilt ab dem Tag, an dem du das Mietfahrzeug im Ausland in Empfang nimmst.

  5. Folgekosten: Die Mallorca-Deckung übernimmt Kosten, die durch Personenschäden (wie Transport, ärztliche Behandlung und Rehabilitation), Sachschäden (zum Beispiel Reparaturen an fremden Fahrzeugen, Gebäuden und Gegenständen) oder durch Schadensersatz- und Schmerzensgeldforderungen der Gegenseite entstehen.

  6. Mitversicherte Fahrer: In der Regel sind neben dir als Versicherungsnehmer auch dein Lebens- oder Ehepartner als Fahrer in den Versicherungsschutz der Mallorca-Police eingeschlossen.

  7. Kein Einfluss auf Schadenfreiheitsklasse: Bei Schäden, die du mit deinem Mietauto im Ausland verursachst, ist die Versicherung des Autovermieters zuständig. Somit hat ein Unfall keine Auswirkungen auf deine Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse).

Unterschiede zu anderen Zusatzversicherungen

Doch wie unterscheidet sich diese Police von anderen Zusatzversicherungen, die ähnlichen Schutz bieten? Ein Vergleich mit anderen Versicherungsarten, wie dem Auslandschadenschutz oder Mietwagenversicherungen direkt beim Autovermieter, kann dabei helfen, die Vor- und Nachteile herauszuarbeiten.

Die Mallorca-Police

Die Mallorca-Police ist eine Erweiterung der deutschen Kfz-Haftpflichtversicherung und bietet zusätzlichen Schutz bei Unfällen im Ausland mit einem Mietfahrzeug. Sie erhöht die Deckungssumme und gleicht mögliche Unterschiede in den Schadensersatzansprüchen zwischen dem Heimatland und dem Mietland aus. Dieser Schutz gilt weltweit und kann eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn die Haftpflichtversicherung des gemieteten Fahrzeugs im Ausland nicht ausreichend ist.

Die Vorteile:

  • Weltweiter Schutz für Mietfahrzeuge im Ausland
  • Ausgleich von möglichen Differenzen in den Schadensersatzansprüchen
  • Erweiterung der eigenen Kfz-Haftpflichtversicherung

Der Auslandschadenschutz

Der Auslandschadenschutz ist eine separate Zusatzversicherung, die über die eigene Kfz-Versicherung abgeschlossen werden kann. Diese Police deckt Schäden am eigenen Fahrzeug ab, die im Ausland durch einen Unfall verursacht wurden. Anders als die Mallorca-Police betrifft der Auslandschadenschutz somit nicht nur Mietfahrzeuge, sondern das eigene Fahrzeug des Versicherungsnehmers.

Die Vorteile:

  • Schutz für das eigene Fahrzeug bei Unfällen im Ausland
  • Unabhängig von Mietfahrzeugen nutzbar

Die Nachteile:

  • Begrenzte Deckung, oft mit Selbstbeteiligung verbunden

Mietwagenversicherung beim Autovermieter

Autovermieter bieten in der Regel auch eigene Mietwagenversicherungen an, die den Haftpflichtschutz und Schutz für das gemietete Fahrzeug beinhalten. Diese Versicherungen können direkt vor Ort abgeschlossen werden.

Die Vorteile:

  • Bequemes Abschließen direkt beim Autovermieter
  • Einfache Abwicklung im Schadensfall

Die Nachteile:

  • Potenziell höhere Kosten im Vergleich zu externen Zusatzversicherungen
  • Mögliche Einschränkungen in den Deckungssummen und Bedingungen

Die Wahl der geeigneten Zusatzversicherung hängt von den individuellen Bedürfnissen und dem gewünschten Schutz ab. Es ist ratsam, die Deckungsumfänge und Bedingungen der verschiedenen Versicherungen sorgfältig zu vergleichen, um die bestmögliche Absicherung zu gewährleisten.

Prüfen Sie den Umfang des Versicherungsschutzes

Wichtig ist nicht nur ob eine entsprechende Zusatzabsicherung vorhanden ist, sondern Sie sollten auch unbedingt genau ergründen, ob ein weltweiter Schutz gegeben ist. Viele Policen enthalten nur den Schutz für das europäische Ausland, während andere einen weltweiten Schutz bieten. Im Zweifelsfall sollten Sie direkt beim Versicherer nachfragen. Besteht nur ein europaweiter Schutz und eine Reise ins außereuropäische Ausland ist geplant, so kann der Schutz entsprechend erweitert werden. Wichtig ist sich rechtzeitig mit seinem Versicherer in Verbindung zu setzen, sodass vor Reisebeginn die neue Police bereits vorhanden ist.

Durch die sogenannte Mallorca-Police oder Traveller-Police schützt man sich, wenn man im Ausland mit dem Mietwagen unterwegs ist. So besteht in jedem Fall der Schutz in gewohnter Höhe, denn die Deckungssumme die in Deutschland gilt, gilt dann auch für Schäden mit dem Mietwagen im Ausland. Dies ist die sicherste Methode um sich abzusichern, denn die Deckungssummen sind in den meisten Ländern erheblich niedriger als in Deutschland.

Was deckt die Mallorca-Police nicht ab?

Kein Schutz durch die Mallorca-Police

Die Mallorca-Police bietet eine wertvolle Ergänzung zur Kfz-Haftpflichtversicherung, indem sie Haftpflichtschäden abdeckt, die mit einem gemieteten Fahrzeug (z. B. Auto, Motorrad, Wohnmobil) im Ausland verursacht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Mallorca-Police Schäden am Mietwagen selbst oder dessen Verlust durch Diebstahl nicht abdeckt.

Für den Schutz vor diesen Risiken ist es ratsam, zusätzlich eine Kaskoversicherung (Vollkasko oder Teilkasko) über die Autovermietung im Ausland abzuschließen. Insbesondere eine Mietwagenversicherung ohne Selbstbeteiligung kann von Vorteil sein. Sie sollte auch Schäden an Reifen, Felgen, Dach und Unterboden abdecken, einschließlich möglicher Schäden durch Steinschlag.

Die Kaskoversicherung schützt den Mieter vor den finanziellen Konsequenzen von Schäden am Mietfahrzeug selbst, sei es durch Unfälle, Vandalismus oder Diebstahl. Mit einer solchen zusätzlichen Versicherung ist der Mieter umfassend abgesichert und muss sich keine Sorgen über hohe Reparatur- oder Ersatzkosten machen, falls es zu Schäden am Mietfahrzeug kommt.

Während die Mallorca-Police die Haftpflichtdeckung erweitert und den Mieter vor möglichen Haftpflichtschäden schützt, sollte die Kaskoversicherung diejenigen Risiken abdecken, die nicht von der Mallorca-Police erfasst werden. Eine sinnvolle Kombination aus beiden Versicherungsarten gewährleistet somit einen umfassenden Schutz und ermöglicht es dem Mieter, die Mobilität und Flexibilität während seines Auslandsaufenthalts in vollen Zügen zu genießen, ohne sich über finanzielle Risiken im Falle von Schäden am Mietfahrzeug sorgen zu müssen.

Haben Sie vielleicht schon eine Mallorco-Police, wissen es aber nicht?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wo eine Mallorca-Police bereits enthalten sein kann, sodass Sie möglicherweise keine separate Police abschließen müssen.

  1. In der deutschen Kfz-Haftpflichtversicherung Ihres eigenen Autos: Einige Kfz-Versicherungen bieten die Mallorca-Police als Zusatzleistung an, die automatisch in der Kfz-Haftpflichtversicherung Ihres eigenen Fahrzeugs enthalten ist. Es ist ratsam, die Versicherungsbedingungen zu überprüfen, um zu sehen, ob diese Zusatzleistung bereits vorhanden ist.

  2. In einer Zusatzversicherung beim Mietwagenanbieter: Bei manchen Autovermietungen kann die Mallorca-Police bereits in der Mietwagenversicherung enthalten sein. Es ist wichtig, die Mietverträge genau zu prüfen, um zu erfahren, welche Versicherungsleistungen bereits inbegriffen sind.

  3. Als Zusatzleistung Ihrer Kreditkarte, wenn Sie den Mietwagen damit buchen: Einige Kreditkarten bieten zusätzliche Versicherungsleistungen an, wenn Sie den Mietwagen mit der Karte bezahlen. Die Mallorca-Police kann als eine dieser Leistungen enthalten sein. Überprüfen Sie die Versicherungsbedingungen Ihrer Kreditkarte, um festzustellen, ob dieser Schutz verfügbar ist.

  4. Im Leistungsangebot Ihres Automobilclubs: Manche Automobilclubs bieten ihren Mitgliedern verschiedene Versicherungsleistungen an, einschließlich der Mallorca-Police. Wenn Sie Mitglied in einem Automobilclub sind, erkundigen Sie sich bei Ihrem Club, ob diese Zusatzversicherung in Ihrem Mitgliedschaftspaket enthalten ist.

  5. Im Leistungsumfang eines Kfz-Schutzbriefs: Ein Kfz-Schutzbrief kann verschiedene Leistungen für Autofahrer beinhalten, darunter auch die Mallorca-Police. Wenn Sie einen Kfz-Schutzbrief abgeschlossen haben, prüfen Sie die enthaltenen Versicherungsleistungen, um festzustellen, ob die Mallorca-Police Teil des Schutzbriefs ist.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Mallorca-Police in diesen verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedingungen und Deckungssummen haben kann. Daher ist es ratsam, die Versicherungsunterlagen und Verträge sorgfältig zu überprüfen

Hat die Schadensmeldung bei der Mallorca-Police Einfluss auf die Schadensfreiheitsklasse meiner Kfz-Versicherung?

Die Mallorca-Police bietet einen entscheidenden Vorteil, der besonders für Versicherungsnehmer von Bedeutung ist: Kein Einfluss auf die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Wenn du mit deinem Mietauto im Ausland einen Schaden verursachst, liegt die Zuständigkeit für die Versicherungsabwicklung bei der Versicherung des Autovermieters und nicht bei deiner eigenen Kfz-Versicherung.

Dieser Aspekt ist äußerst wichtig, da er verhindert, dass ein Unfall im Ausland negative Auswirkungen auf deine Schadenfreiheitsklasse hat. Die Schadenfreiheitsklasse spielt eine entscheidende Rolle bei der Berechnung der Kfz-Versicherungsbeiträge. Je mehr schadenfreie Jahre du vorweisen kannst, desto höher fällt der sogenannte Schadenfreiheitsrabatt aus, der zu einer erheblichen Ersparnis bei den Versicherungsprämien führt.

Wenn Schäden durch Mietfahrzeuge im Ausland die eigene Schadenfreiheitsklasse beeinflussen würden, könnte dies zu einer erheblichen Kostensteigerung bei den Versicherungsbeiträgen führen. Unabhängig von der Schuldfrage bei einem Unfall im Ausland würden solche Schadensfälle das schadenfreie Fahrverhalten in der Heimat beeinträchtigen und zu höheren Beiträgen führen.

Dank der Mallorca-Police wird dieses Szenario jedoch vermieden. Da die Versicherung des Autovermieters für die Abwicklung des Schadens verantwortlich ist, hat ein Unfall mit dem Mietauto im Ausland keinerlei Auswirkungen auf deine Schadenfreiheitsklasse. Deine schadenfreien Jahre bleiben unberührt, und du kannst auch weiterhin von einem günstigen Schadenfreiheitsrabatt profitieren.

Durch diese klare Trennung zwischen Unfällen im Ausland mit Mietfahrzeugen und der eigenen Schadenfreiheitsklasse bietet die Mallorca-Police einen beruhigenden Schutz für Versicherungsnehmer, die im Ausland ein Fahrzeug mieten. So kannst du deine Mobilität und Flexibilität während deines Auslandsaufenthalts genießen, ohne dir Sorgen um eventuelle negative Auswirkungen auf deine Kfz-Versicherung in der Heimat machen zu müssen.