Auslandsschadenschutz

Auslandsschadenschutz

Der Auslandsschadenschutz ist eine wichtige Ergänzung Ihrer Kfz-Versicherung, besonders wenn Sie mit Ihrem privaten Pkw in den Urlaub ins Ausland fahren. Stellen Sie sich vor, Sie geraten dort unverschuldet in einen Autounfall. Obwohl die Kfz-Haftpflichtversicherung Ihres Unfallgegners für den entstandenen Schaden bis zur Versicherungssumme aufkommt, können die Standards in vielen Ländern deutlich unter dem deutschen Niveau liegen. Besonders wenn in einem Land keine Versicherungspflicht für Kraftfahrzeuge besteht, könnten Sie auf den Unfallkosten sitzen bleiben.

Hier kommt der optionale Baustein des Auslandsschadenschutzes ins Spiel, der die Leistungen Ihrer Kfz-Versicherung im Ausland ergänzt. Wenn Sie diese Zusatzversicherung für Ihr Fahrzeug abgeschlossen haben, springt Ihr deutscher Versicherer bei Forderungsausfall ein. Das bedeutet, dass er Sie für Personen- und Sachschäden entschädigt, für die eigentlich Ihr Unfallgegner aufkommen müsste – und das nach deutschen Standards.

Mit dem Auslandsschadenschutz sind Sie somit auch im Ausland bestens abgesichert und müssen sich keine Sorgen machen, falls Sie in einen Unfall verwickelt werden, der nicht Ihre Schuld war. Es ist eine kluge Entscheidung, diesen Zusatzschutz in Betracht zu ziehen, um mögliche finanzielle Risiken im Ausland zu minimieren und Ihren Urlaub sorgenfrei genießen zu können.

Anforderungen und Voraussetzungen für den Auslandsschadenschutz in der Kfz-Versicherung

Der Auslandsschadenschutz ist ein zusätzlicher Baustein, der die Leistungen Ihrer Kfz-Versicherung im Ausland ergänzt und Ihnen einen erweiterten Schutz bietet. Damit Sie von den Vorteilen des Auslandsschadenschutzes profitieren können, müssen jedoch bestimmte Anforderungen und Voraussetzungen erfüllt sein.

  1. Gültige Kfz-Versicherung: Zunächst muss Ihr Fahrzeug eine gültige Kfz-Versicherung haben. Der Auslandsschadenschutz kann nur in Verbindung mit einer bestehenden Kfz-Versicherung abgeschlossen werden. Überprüfen Sie daher, ob Ihre aktuelle Versicherung diese Option anbietet

  2. Versicherungsart: Die Verfügbarkeit des Auslandsschadenschutzes kann je nach Versicherungsart variieren. Informieren Sie sich bei Ihrem Versicherungsanbieter, ob dieser Zusatzbaustein für Ihre bestehende Versicherungspolice verfügbar ist und welche Leistungen er beinhaltet

  3. Fahrzeugalter: Manche Versicherungsunternehmen legen Einschränkungen bezüglich des Fahrzeugalters fest, um den Auslandsschadenschutz nutzen zu können. Es ist möglich, dass dieser Schutz nur für Fahrzeuge bis zu einem bestimmten Alter gewährt wird. Prüfen Sie daher, ob Ihr Fahrzeug die Altersanforderungen erfüllt

  4. Versicherte Regionen: Überprüfen Sie, in welchen Regionen der Auslandsschadenschutz gültig ist. Möglicherweise gibt es Einschränkungen für bestimmte Länder oder Kontinente. Informieren Sie sich im Voraus, ob die Länder, die Sie bereisen möchten, von der Zusatzversicherung abgedeckt werden

  5. Laufzeit des Auslandsschadenschutzes: Achten Sie darauf, dass die Laufzeit des Auslandsschadenschutzes mit Ihrer geplanten Reisezeit übereinstimmt. Informieren Sie sich über den genauen Zeitraum, für den der Schutz gilt, und ob er bei Bedarf verlängert werden kann

  6. Zusätzliche Kosten: Prüfen Sie, ob für den Auslandsschadenschutz zusätzliche Kosten anfallen. Je nach Versicherungspolice können sich die Preise und Tarife für diesen Zusatzschutz unterscheiden

  7. Schadenfreiheitsklasse: Einige Versicherungsunternehmen setzen möglicherweise eine bestimmte Schadenfreiheitsklasse voraus, um den Auslandsschadenschutz nutzen zu können. Überprüfen Sie, ob Ihre Schadenfreiheitsklasse den Anforderungen entspricht

Wann macht der Auslandsschadenschutz Sinn?

Ganz gleich, ob Sie in Deutschland oder im europäischen Ausland unterwegs sind: Wenn Sie viel mit dem Auto fahren und Ihre gesamte Familie absichern möchten, lohnt sich in der Regel eine Kfz-Auslandsversicherung, besonders wenn Sie regelmäßig mit Ihrem eigenen Pkw in den Urlaub fahren.

Nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Biker und Reisemobilisten, die häufig im europäischen Ausland unterwegs sind, ist die erweiterte Kfz-Haftpflichtversicherung sinnvoll. Viele Kfz-Versicherungen bieten die Möglichkeit, Ihre Motorradversicherung, Wohnwagen- oder Wohnmobilversicherung jederzeit mit dem Zusatzbaustein "Auslandsschadenschutz" zu erweitern.

Mit dem Auslandsschadenschutz sind Sie auch fernab der Heimat umfassend abgesichert. Sollten Sie in einem Unfall verwickelt sein, der nicht Ihre Schuld war, kann diese Zusatzversicherung entscheidend sein, um finanzielle Risiken zu minimieren. Sie sorgt dafür, dass Ihr deutscher Versicherer für die Schäden aufkommt, die normalerweise vom Unfallgegner zu tragen wären – und das nach deutschen Standards.

Egal ob Sie als Familie den Urlaub mit dem Auto genießen, als Motorradfahrer auf kurvenreichen Straßen unterwegs sind oder als Wohnmobilbesitzer europäische Länder erkunden: Der Auslandsschadenschutz bietet Ihnen die Sicherheit und den Komfort, den Sie auf Ihren Reisen benötigen. Informieren Sie sich bei Ihrem Versicherungsanbieter über die Möglichkeiten und Vorteile dieser wichtigen Zusatzversicherung.

Was sollte man bei Unfällen tun?

Jeder Unfall muss sofort bei den zuständigen Behörden im Ausland angezeigt werden. Passiert er in einem Land, in dem die internationale Versicherungskarte gültig ist, sollte sich der Unfallgeschädigte umgehend an ein sogenanntes Grüne-Karte-Büro wenden. Die Adressen dieser Büros sind auf der Rückseite der internationalen Versicherungskarte vermerkt.

Telefonische Hilfe und Beratung für Unfallopfer gibt es beim Zentralruf der Autoversicherer. Seine Rufnummer lautet 0180 25025, die FAX-Nummer ist 040 33965401.

Wann zahlt der Auslandsschadenschutz und wann nicht?

Der Auslandsschadenschutz kommt für folgende Fälle auf:

  • Wenn Sie während einer Auslandsreise mit Ihrem Pkw unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt sind und Ihr Fahrzeug dabei beschädigt wird
  • Wenn Ihr mitgeführter Wohnwagen, Gepäck- oder Bootsanhänger durch einen unverschuldeten Verkehrsunfall Schaden nimmt
  • Wenn Sie außerhalb der Bundesrepublik mit Ihrem Wohnmobil oder Motorrad in einen Unfall geraten und den Auslandsschadenschutz abgeschlossen haben

Ihr Auslandsschadenschutz kommt jedoch nicht zum Tragen, wenn:

  • Sie den Unfall im Ausland selbst verursacht haben
  • Der Verkehrsunfall innerhalb Deutschlands passiert
  • Sie bereits länger als zwölf Wochen im Ausland unterwegs sind

Empfehlenswert ist fast immer die zusätzliche Auslandsschadenschutzversicherung

Um für alle Fälle gerüstet zu sein, empfiehlt sich auch für die Inhaber der internationalen Versicherungskarte eine zusätzliche Auslandsschadenschutzversicherung. Dies wird umso wichtiger, wenn die Reise in ein Land gehen soll, in dem die internationale Versicherungskarte keine Gültigkeit hat.
Der Auslandsschadenschutz wird in der Regel als komplettes Versicherungspaket angeboten. Darin sind dann auch solche Leistungen enthalten, auf die ein Unfallgeschädigter im Ausland normalerweise keinen Anspruch hätte. So kann die Versicherung zum Beispiel veranlassen, dass dem Geschädigten vor Ort ein Mietwagen gestellt wird oder dass er sein beschädigtes Gepäck ersetzt bekommt. Wenn es erforderlich ist, kann die Schadenschutzversicherung auch die Kosten für eine ärztliche Behandlung übernehmen oder dem Unfallopfer ein Schmerzensgeld zahlen.
Ist ein Unfall passiert, genügt ein Anruf bei der Versicherung. Sie wickelt dann den Schaden mit der im Ausland zuständigen Versicherung ab.

Vor dem Abschluss einer Auslandsschadenschutzversicherung empfiehlt es sich grundsätzlich immer, die Vertragsbedingungen genau zu lesen. Dabei sollte vor allem darauf geachtet werden, in welchen Ländern der Versicherungsschutz gilt. Jede Versicherungsgesellschaft verfügt hierfür über eine Länderliste, die sehr genau studiert werden sollte, um im Ausland keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.
Außerdem sollte auf die Leistungen und den Service sowie auf die Höhe der Deckungssumme im Schadensfall geachtet werden.

Weitere Leistungsbausteine für Auslandsreisen

Die Mallorca-Police: Schutz und Sicherheit auf Reisen

Die Mallorca-Police ist ein wichtiger Zusatzbaustein in der Kfz-Versicherung und bietet zusätzlichen Schutz für Fahrten im Ausland. Obwohl der Name "Mallorca-Police" auf die beliebte Ferieninsel anspielt, ist dieser Versicherungsschutz nicht auf Mallorca beschränkt, sondern gilt für viele Länder Europas.

Aber was genau versichert die Mallorca-Police?

Die Mallorca-Police greift, wenn Sie mit einem Mietwagen im europäischen Ausland unterwegs sind. In der Regel ist der Versicherungsschutz für Mietwagen im Ausland geringer als für das eigene Fahrzeug. Die Mallorca-Police schließt diese Versicherungslücke und bietet Ihnen einen erweiterten Schutz, vergleichbar mit der Deckungssumme Ihrer regulären Kfz-Haftpflichtversicherung für das eigene Fahrzeug in Deutschland.

Stellen Sie sich vor, Sie reisen in ein europäisches Land und mieten dort einen Pkw, um die Umgebung zu erkunden. Leider sind Unfälle nie ausgeschlossen, und sollten Sie unverschuldet in einen Autounfall mit dem Mietwagen geraten, könnte die reguläre Haftpflichtversicherung des Mietwagenanbieters möglicherweise nicht ausreichen, um alle entstandenen Schäden zu decken. Hier kommt die Mallorca-Police ins Spiel. Mit dieser Zusatzversicherung sind Sie besser abgesichert und können auf den gewohnten Versicherungsschutz Ihrer Heimat vertrauen.

Die Mallorca-Police gilt für Mietwagen im europäischen Ausland und bietet unter anderem Deckung für Personen- und Sachschäden, die durch einen von Ihnen verursachten Unfall entstehen. Die genauen Leistungen können je nach Versicherungsanbieter variieren, daher ist es wichtig, die Konditionen sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls nachzufragen.

Bevor Sie eine Reise antreten und einen Mietwagen buchen, informieren Sie sich bei Ihrer Versicherungsgesellschaft über die Verfügbarkeit und Konditionen der Mallorca-Police. So können Sie Ihre Urlaubsreisen mit einem zusätzlichen Gefühl von Sicherheit und Komfort angehen.

Andere Möglichkeiten der Absicherung für Auslandsreisen

Travel Risk Management: Sicherheit auf Reisen gewährleisten

Travel Risk Management (TRM) ist ein umfassender Ansatz, der darauf abzielt, die Sicherheit und das Wohlbefinden von Reisenden zu gewährleisten. Es handelt sich um einen systematischen Prozess, der von Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen angewendet wird, um Risiken im Zusammenhang mit Geschäftsreisen oder anderen Reisen zu identifizieren, zu bewerten und zu minimieren.

Der Schutz von Reisenden steht im Mittelpunkt des Travel Risk Management. Dies umfasst die Mitarbeiter von Unternehmen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeiten reisen, sowie Touristen und Reisende im privaten Kontext. Die Herausforderungen, denen Reisende gegenüberstehen können, sind vielfältig und reichen von medizinischen Notfällen über politische Unruhen bis hin zu Naturkatastrophen.

Ein gut durchdachtes Travel Risk Management-Programm beinhaltet verschiedene Schritte:

  1. Risikoanalyse und Planung: Vor Reiseantritt sollten Risiken bewertet und ein detaillierter Reiseplan erstellt werden. Hierzu gehören Informationen über das Reiseziel, kulturelle Besonderheiten, Sicherheitslage, Gesundheitsrisiken und mögliche Gefahren.

  2. Reiserichtlinien und Schulungen: Unternehmen sollten klare Reiserichtlinien erstellen, die Reisende über Verhaltensregeln, Sicherheitsvorkehrungen und Notfallmaßnahmen informieren. Schulungen und Workshops können die Sensibilität der Reisenden für potenzielle Gefahren schärfen.

  3. Krisenmanagement: Ein effektives Travel Risk Management beinhaltet auch einen gut organisierten Krisenmanagementplan. Dieser sollte klar definieren, wie auf Notfälle und unvorhergesehene Ereignisse reagiert wird, einschließlich Kommunikation mit den Betroffenen und evakuierungsfähigen Maßnahmen.

  4. Sicherheitsüberwachung: Die kontinuierliche Überwachung der Sicherheitslage am Reiseziel ist ein wesentlicher Bestandteil des TRM. Das bedeutet, aktuelle Entwicklungen und Ereignisse zu verfolgen und gegebenenfalls Anpassungen am Reiseplan vorzunehmen.

  5. Notfallunterstützung: Die Bereitstellung einer 24/7-Notrufhotline oder eines Notfallteams ist entscheidend, um Reisenden im Bedarfsfall schnelle Hilfe und Unterstützung zu bieten.

  6. Datenmanagement und Reporting: Die Erfassung von Reisedaten und Vorfällen ermöglicht es, Erkenntnisse zu gewinnen und das Travel Risk Management kontinuierlich zu verbessern. Regelmäßige Berichte helfen dabei, Risiken zu identifizieren und zu analysieren.

Das Travel Risk Management ist kein statischer Prozess, sondern erfordert eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an sich ändernde Bedingungen. Durch eine umfassende Vorbereitung und gezielte Maßnahmen kann TRM dazu beitragen, Reisen sicherer und stressfreier zu gestalten und das Wohlbefinden von Reisenden zu schützen.