Wissenswertes für die Autoreise nach Lettland

Lettland ist ein wunderschöner Staat im Norden Europas. Seit 2004 gehört er zur Europäischen Union. Damit wurden historische Bezüge wieder hergestellt. Denn der mitteleuropäische Einfluss auf die baltischen Staaten war schon immer groß. Lettland ist ein Land, das vielen Mitteleuropäern bis heute unbekannt geblieben ist. Das mag daran liegen, dass es bis zur Wende im Jahre 1989 hinter dem Eisernen Vorhang lag und zur Sowjetunion gehörte. Heute gibt es viele Gründe, Lettland einfach zu besuchen und auf eigene Faust. Eine Autoreise nach Lettland ist da genau die richtige Möglichkeit. Es gibt im Lande viele Bezüge zum zum mitteleuropäischen Kulturkreis. Eine Autoreise nach Lettland überrascht mit ganz neuem Wissen. Ein Geschichtsbuch und ein Reiseführer sind da immer das richtige Gepäck. Mit diesen können gleich Zusammenhänge hergestellt werden. Ein paar Brocken der lettischen Sprache können auch nicht schaden. Wenigstens die grundlegenden Dinge sind richtig.

Auf deutschen Spuren Lettlands

Besonders zu Deutschland bestehen zahlreiche geschichtliche Beziehungen. Bereits im Jahre 1237 waren die lettischen Fürstentümer vom Deutschen Ritterorden erobert worden. Zahlreiche Deutsche wanderten ein, die Einheimischen wurden oft Leibeigene. Das sind eher unschöne Erinnerungen an eine gemeinsame Historie. Faszinierend dagegen ist die Kultur, die von dieser Zeit zeugt. Zahlreiche Ordensburgen und Kirchenbauten im ganzen Land erinnern an die deutschen Einflüsse. Auch nach dem Ende des deutschen Ordensstaates lebten viele Deutsche weiter in Lettland. Es gab eigene deutsche Gemeinden und eine ganz eigene Kultur. Die Deutschen dieser Epoche, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges anhielt, sind geschichtlich als Balten bekannt.

Autoreise: Höhepunkte der Baukunst in Lettland

Die Backsteingotik erreichte unter anderem in Riga einen Höhepunkt. Der Turm des Domes war einst 140 Meter hoch, allerdings konnte die Spitze der herrschenden Witterung nicht immer trotzen. So ist er heute nur noch etwa 90 Meter hoch, dafür aber weniger anfällig gegen Stürme und andere Wetterunbilden. Die Türme der Kirchen an der Ostseeküste galten einst als deren Gebirge, da macht Riga keine Ausnahme. Das berühmte Schwarzhäupterhaus wurde 1999 wieder neu gebaut. Ansonsten ist Riga eine der Städte des Jugendstils auf der Welt. Zahlreiche Architekturfans besuchen die Stadt deshalb ganzjährig. Aber auch abseits von der Hochkultur ist eine Autoreise nach Lettland Faszination pur. Im Landesinneren überraschen hügelige Landschaften mit verträumten Schlössern, die niemand hier in dieser Art erwartet. Zum Teil fühlt man sich in Mittelgebirgsregionen versetzt. Ähnlichkeiten zu deutschen Landschaftsbildern sind gegeben.

Die Heimat dämonischer Wesen

Lettland hat auch für Gruselfans etwas. Spätestens seitdem in der ehemaligen DDR das Märchenbuch "Das Drachenschloss" erschien, sind lettische Märchen und Sagen ein Inbegriff für unheimliche Geschichten geworden. Laima die Glücksbringerin, der Drachentöter Kurbads oder der blutrünstige Sumpurn: All diese Märchenfiguren werden im Rahmen einer Autoreise nach Lettland durchaus lebendig. Dazu reicht es oft sogar, einmal ein Stück in einen Feldweg zu fahren und zu wandern. Lettische Wälder und Landschaften im zauberhaften Licht haben so ihr Eigenleben. Einen ganz besonderen Bezug hat Lettland zum Teufel. Im Rahmen einer Autoreise nach Lettland sollte es auf jeden Fall nicht versäumt werden, das Teufelsmuseum in Kaunaus zu besuchen. Hier sind ungefähr 3000 Teufelsdarstellungen zu finden. Der Teufel spielt in lettischen Märchen und Sagen eine ganz zentrale Rolle. Ganz interessant ist eine plastische Darstellung, die Hitler und Stalin als Teufel zeigt. Sie tanzen über einen mit menschlichen Knochen übersäten Platz.

Eindrucksvolle Mittsommernacht in Lettland

Nicht nur in Skandinavien werden die längsten Tage des Jahres mit großem Aufwand gefeiert. Zahlreicher Forscher und Wissenschaftler sind der Meinung, dass der baltische Kulturraum sogar die eindrucksvolleren Sommernachtsbräuche vorzuweisen hat. Nicht zuletzt durch den Märchenfilm "Der Däumling" wurde das lettische Brauchtum der Mittsommernacht auch in Deutschland ein Begriff. Vorher war es kaum bekannt. Er wurde 1985 unter anderem in Lettland gedreht. Am Ende setzt der kleine Däumling seiner Freundin einen Blumenkranz auf, er zieht sie der stolzen und hochmütigen Prinzessin vor. Das Ligo-Fest feiern alle Letten am 23. Juni. Es kann im Rahmen einer Autoreise nach Lettland auf jeden Fall eindrucksvoll erlebt werden. Am Abend dieses Tages stellen sich in vielen Häusern zahlreiche Gäste ein. Es kommen nicht nur eingeladene Gäste, auch uneingeladene Besucher sind herzlich willkommen. Punkt 24:00 wird dann ein Festmahl gereicht, bei dem zahlreiche landestypische Spezialitäten auf der Festtafel stehen. Jania-Sjers und Jania-Dei, Johanneskäse und Johannesbier, sind nur zwei wichtige. Diesen Geschmack vergisst so leicht niemand. Im Rahmen einer Autoreise nach Lettland sollte das Fahrzeug am nächsten Tag auf jeden Fall nicht benutzt werden. Das muss gar nicht sein, denn die Feiern gehen ununterbrochen weiter. Der 24. Juni ist der Namenstag des Johannes, und viele Lettinnen und Letten heißen Johann, Johanna oder ähnlich. Fast jede Tür der Namensträger wird mit Eichenlaubkränzen geschmückt. Aber auch die anderen möchten nicht nachstehen und verwenden Birkengrün zum Putzen von Haus und Hof. Pünktlich um Mitternacht geht es dann ins Freie hinaus. An vielen Orten werden dazu bereits am Nachmittag Teerfässer aufgestellt, die dann dort oben abbrennen. Auf der Erde wird noch zusätzlich ein Reisigfeuer angefacht. Durch dieses springen dann die Burschen und Mädchen, die sich gern haben. Das ist doch ein guter Anlass, um sich im Rahmen einer Autoreise nach Lettland zu zeigen, wie gern man sich hat. Es wird natürlich Hand in Hand gesprungen. Am eindrucksvollsten sind derartige Feuer am Strand der Ostsee. Die Ligo-Feuer brennen aber überall im Land auf freien Plätzen in Dörfern, Kleinstädten und am Stadtrand. Noch heute wird an diesen Feuern das Ligo-Lied gesungen. Der Refrain drückt Lebensfreude aus. Der Tourist wird es sicher schnell mitsingen können, auch wenn es in lettischer Sprache erklingt.

Ein dreistufiges Straßennetz in Lettland

Im Vorfeld einer Autoreise nach Lettland ist es wichtig, über die Straßen genau Bescheid zu wissen. Grundsätzlich ist es so, dass nicht mit einer Dichte der Straßen wie in Deutschland zu rechnen ist. Dazu ist das Land auch viel zu dünn besiedelt. Es ist für sein weitmaschiges Straßennetz bekannt. Die Hauptverkehrsadern werden von 15 staatlich Hauptstraßen gebildet, diese laufen sternenförmig auf die Hauptstadt Riga zu. Für eine Autoreise nach Lettland kann also das alte Sprichwort, nach welchem alle Wege nach Rom führen abgewandelt werden in "Alle Straßen führen nach Riga". Ein schöner Spruch, der für eine Autoreise nach Lettland gut zu merken ist. Die 15 Hauptstraßen tragen die Bezeichnungen A1 bis A15. Sie sind zu einem großen Teil wie deutsche Autobahnen ausgebaut, aber nicht vollständig. Viele Abschnitte gleichen Bundesstraßen. Ruhig ist es auf Lettlands Straßen nie, denn der Individualverkehr nimmt stetig zu. Innerhalb der lettischen Verwaltungsbezirke gibt es Staatsstraßen 1. Ordnung, 133 an der Zahl. Sie tragen die Bezeichnungen P1 bis P133. Sonstige Verbindungsstraßen gelten als Staatsstraßen 2. Ordnung, es gibt davon 1489. Sie tragen die Bezeichnungen V1 bis V 1489. Privatstraßen, Feld- und Waldwege ergänzen das Netz. Sie führen oft in schöne Winkel und abgelegene Ortschaften.

Sicher nach und in Lettland unterwegs

Der EU Führerschein, der 1999 eingeführt wurde, ist in Lettland anerkannt. Wer ältere Führerscheine besitzt, sollte einen internationalen Führerschein mitführen. Das erspart Probleme bei einer Autoreise nach Lettland. Nicht immer werden ältere Papiere ausnahmslos von den Behörden akzeptiert. Bei einer Einreise mit dem eigenen PKW müssen neben dem Führerschein in der Regel auch die Fahrzeugpapiere vorgelegt werden. Reisende sollten die grüne Versicherungskarte bei sich führen, damit ist es möglich, die Versicherung des Autos nachzuweisen. Es ist immer zu beachten, dass sich Einbreisebestimmungen kurzfristig ändern können. Deshalb sollte im Vorfeld einer Autoreise nach Lettland immer die Internetseite des Auswärtigen Amtes konsultiert werden. Die Botschaft des Ziellandes weiß in der Regel immer darüber Bescheid. Ein Anruf dort erspart Unannehmlichkeiten.

Auf Alkohol am Steuer sollte verzichtet werden. 0,5 Promille sind allerdings in Lettland erlaubt. Das Fahren mit Alkohol im Blut wird streng geahndet, es gibt zahlreiche Kontrollen. Besonders bei Urlaubern sieht die Polizei gern besonders gut hin. Das Risiko sollte man nicht eingehen. Die Strafen sind hoch, der Führerschein wird schnell entzogen. Ordnungshaft ist nicht selten. Generell ist es angebracht, sich gerade als Ausländer im Gastland durch ein hervorragendes Fahrverhalten hervorzuheben. Man ist Gast und sollte sich auch auf der Straße so verhalten. Aber die Letten sind als Autofahrer mitunter auch nicht ohne. Riga als als komplizierte und gefährliche Autofahrerstadt bekannt.

Wichtige Verkehrsregeln in Lettland zu kennen schafft Vorteile

Der deutsche Geschwindigkeitswahn gilt in Lettland nicht. Die Höchstgeschwindigkeiten sind niedrig. In Ortschaften gelten in der Regel wie in Deutschland 50 Kilometer pro Stunde. Außerhalb der Ortschaften sind 90 Kilometer pro Stunde erlaubt und auf den autobahnähnlichen Hauptstraßen sogar 110 Kilometer pro Stunde. Auf bestimmte lokale Geschwindigkeitsbegrenzungen ist stets zu achten, in bestimmten Wohngebieten gelten mitunter nur 20 Kilometer pro Stunde. In den Monaten Dezember bis März besteht die Pflicht zu Winterreifen. Feuerlöscher, Verbandspaket und Warndreieck sind in jedem PKW verpflichtend. Bei einer Verkehrskontrolle werden diese Dinge erfragt. Das Telefonieren im Auto ist nur mit einer Freisprecheinrichtung gestattet. Das Fahren an sich läuft ähnlich wie in Deutschland ab, es herrscht Rechtsverkehr. Die Lichtpflicht ist ganzjährig und es darf bei gutem Wetter nicht vergessen werden, das Licht einzuschalten. Gurtpflicht besteht wie in Deutschland. Sollte es doch zu einem Unfall kommen, darf das Europäische Unfallprotokoll nicht vergessen werden. Die örtliche Polizei ist immer zu informieren. Sie ist unter der Telefonnummer 02 zu erreichen, der Notarzt unter 03. Vom Handy muss die 112 angerufen werden.