Wissenswertes für die Autoreise nach Polen

Fast zum Greifen nah scheint das östliche Nachbarland der Bundesrepublik Deutschland und liegt doch immer noch wie im Dornröschenschlaf. Dabei ist Polen längst Mitglied der Europäischen Union und das Land strebt seit 2004 die Einführung des Euro an. Polen arbeiten und wohnen in Deutschland, in den grenznahen Regionen arbeiten und wohnen auch Deutsche in Polen. Die polnische Hauptstadt ist Warschau und die Mehrheit der Bevölkerung spricht polnisch. Das Land zwischen Weichsel und Oder wartet darauf, dass es von deutschen Urlaubern endlich entdeckt wird, denn in seiner ganzen Schönheit hat es viel zu bieten, und das oft zu günstigen Konditionen. Weil Polen als Nachbarland nicht weit entfernt von Deutschland liegt, liegt eine Autoreise nach Polen nahe. Hier lässt sich zur Sommerzeit in den polnischen Kurorten und Bädern wie Pogorzelica und Kolberg Erholung zum Schnäppchenpreis finden. Aber es gibt eine lange Liste attraktiver polnischer Reiseziele, wie die Altstädte von Krakau und Warschau, beide von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt, der Urwald im Bialowieza-Nationalpark, der sich an der polnisch-weißrussischen Grenze befindet, nicht zuletzt rund um Zakopane das Skigebiet in der Hohen Tatra, die masurischen Seen und die Erinnerungen an die deutsche Vergangenheit in Polen, wie das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz.

Wer in Polen von Norden bis nach Süden fährt, der erlebt eine große landschaftliche Vielfalt. An der polnischen Ostseeküste, die sich vom Stettiner Haff bis zur Frischen Nehrung erstreckt, ziehen sich breite Strände entland, die mit hohen Steilküsten wechseln. Der weiße Sand wird vom Wind zu Wanderdünen getürmt, die ins Landesinnere mit einer Geschwindigkeit von jährlich zehn Metern wandern. Karge Kiefernwälder schließen sich an. Hier schützt der Slowinski-Nationalpark als Biosphärenreservat der UNESCO mehr als 200 oft seltene Vogelarten. In der weiten Landschaft des Baltischen Höhenrückens liegen die polnischen Seenplatten, welche ein Überrest der Gletscherwasser aus der letzten Eiszeit sind. Masuren gilt als Land der 1000 Seen, doch in Wirklichkeit sind es noch viel mehr. Arno Surminski, ein deutscher Schriftsteller, der 1934 in Masuren geboren wurde, nennt seine Heimat Urlaubsparadies für den lieben Gott. Endlose Alleen führen an Feldern und Fichtenwäldern entlang, durch Dörfer, auf deren Hausdächern Storchenfamilien wohnen: In manchen von ihnen wohnen mehr Störche, als Menschen. Wer mit dem Auto von hier weiter nach Süden fährt, kommt an der weißrussischen Grenze zu einem echten Urwald. Dieser darf nur auf den markierten Wegen betreten werden und wird durch den Bialowieski-Nationalpark geschützt. Hier streift der Wisent zwischen alten Bäumen, es gibt Hirsche und Elche, Luchse und Wölfe ebenso wie Biber. Die polnischen Tiefebene zieht sich weit in das Landesinnere und ist eine offene Landschaft mit weiten Äckern und Feldern, Flüssen und Sümpfen. Ein dichtes Straßen- und Bahnnetz verbindet die großen Städte Warschau, Posen und Lodz mit ganz Europa. Südlich von Lublin - Breslau - Tschenstochau steigt die Ebene allmählich. Das größte Industrierevier von Polen liegt in Oberschlesien. Weiter südlich werden aus den Hügeln langsam hohe Gebirge, die Sudeten und die Karpaten. Der höchste Teil der Sudeten ist das Riesengebirge mit der Schneekoppe. Im Dreiländereck von Polen, Tschechien und der Slowakei beginnen die Karpaten mit der hohen Tatra, wo das ganze Jahr über Schnee liegt. Hier ragen zackige Wände aus Granit in die Höhe und auf den Almen ruhen dunkle Seen. Hier blühen wie in den Alpen Silberwurz, Edelweiß und Alpenrosen. Wer Glück hat, kann Murmeltiere, Steinadler oder Gämsen sehen. Noch weiter im Osten ist der Kamm der Pieninen, wo auch das Durchbruchtal des Dunajec liegt. Auf dem Fluss lässt sich mit dem Floss zwischen dreihundert Meter hoch ragenden Felswänden fahren. Im Südosten von Polen sind die Waldkarpaten mit ihren steppenartigen Hochalmen gelegen: Eine fast unberührte Bergwelt.

Allgemeines für die Autoreise nach Polen

Für eine Autoreise nach Polen ist die grüne Versicherungskarte nicht mehr notwendig. Es wird aber von einigen Versicherungen empfohlen, diese trotzdem mitzunehmen. Denn wer in Polen mit dem Auto unterwegs ist, angehalten und vom polnischen Grenzschutz kontrolliert wird, von dem wollen die Beamten neben den gültigen Fahrzeugpapieren, dem Führerschein, dem Ausweis oft auch die grüne Versicherungskarte sehen. In vielen Medien ist immer noch oft von Autodiebstählen in Polen zu lesen und manchmal wird auch vor einer Autoreise nach Polen gewarnt. Zwar sind viele dieser Berichte oft sehr übertrieben, trotzdem sollten Sie bei einer Autoreise nach Polen vorsichtig sein. Stellen Sie Ihr Auto lieber immer auf einem bewachten Parkplatz ab. Diese gibt es auch in vielen kleinen polnischen Städten, genauso wie in den großen Touristenzentren. Parkplätze mit einem Schild, auf dem der Zusatz "strze?ony - 24 h" steht, werden rund um die Uhr bewacht. Dabei sind die verlangten Parkgebühren relativ niedrig.

Anreise nach Polen

Deutschland und Polen sind durch insgesamt 19 größere Grenzübergänge miteinander verbunden. Von Süden nach Norden sind die folgenden Autobahn-Übergänge die wichtigsten für eine Autoreise nach Polen:

  • Die A 4 führt über Dresden und Görlitz weiter nach Breslau, der Grenzübergang ist bei Ludwigsdorf - Jedrzychowice.
  • Die A 15 führt von Berlin nach Cottbus und weiter in Richtung Breslau, der Grenzübergang ist bei Forst - Olszyna.
  • Die A 12 führt von Berlin über Frankfurt an der Oder und Schwedt weiter nach Polen in Richtung Posen.
  • Die A 11 führt von Berlin nach Stettin, der Grenzübergang ist bei Pomellen - Kolbaskowo.

Die Übergänge an der deutsch-polnischen Grenze sind gut ausgebaut, es kommt kaum noch zu kilometerlangen Autostaus, wie in den Jahren, als die Grenzen gerade offen waren. Lediglich vor den hohen kirchlichen Feiertagen und zu den Ferienzeiten gibt es längere Wartezeiten, weil dann viele Polen, die in Deutschland leben und arbeiten, nach Hause zu ihren Verwandten fahren wollen. Wer eine Autoreise nach Polen von Westdeutschland in das polnische Nachbarland plant, sollte daran denken, dass er bereits bis zur polnischen Grenze oft eine Fahrt von etwas mehr als sechs Stunden vor sich hat. Auch die Entfernungen in Polen selbst sind nicht zu unterschätzen. Denn von Frankfurt an der Oder sind es bis Olsztyn (Allenstein) in dem masurischen Seengebiet mehr als 500 Kilometer. Weil in Polen das Straßennetz an vielen Stellen nicht so gut wie in Deutschland ausgebaut ist, dauern diese 500 Kilometer Fahrt mindestens neun Stunden.

Mautgebühren bei einer Autoreise nach Polen

Fast alle polnischen Straßen sind frei von Mautgebühren. Nur für die Autobahnen A1, A2 und A4 muss eine Mautgebühr bezahlt werden. Die Höhe der zu zahlenden Maut ist abhängig von der gefahrenen Strecke. Die Mautgebühren können entweder in Euro, in US-Dollar oder mit polnischen Zloty gezahlt werden. Wer mit Euroscheinen zahlt, bekommt das Wechselgeld in polnischen Zloty erstattet. Nur an den Mautstellen der A2 lassen sich die Gebühren mit der Kreditkarte (Eurocard, Visacard, Mastercard) bezahlen.

Einreisebestimmungen bei einer Autoreise nach Polen

Polen ist ein Mitgliedsstaat der Europäischen Union. Deswegen können Erwachsene entweder mit ihrem Personalausweis oder ihrem Reisepass einreisen. Kinder bis zum Alter von 16 Jahren brauchen einen eigenen Ausweis oder einen Kinderreisepass. Mit diesen Dokumenten können deutsche Staatsbürger bis zu 90 Tagen in Polen bleiben. Allerdings muss spätestens drei Tage nach der Einreise der Urlauber bei der Urzad Meldunkowy, der örtlichen Meldebehörde, registriert werden. Wer mit in einem Hotel übernachtet, für den übernimmt in der Regel das Hotel diese Verpflichtung. Nur wer privat übernachtet, muss sich selbst um die Anmeldung und Registrierung kümmern. In Berlin sind beim Polnischen Informationszentrum für Touristik viele nützliche touristische Informationen über eine Autoreise nach Polen erhältlich:

Polnisches Informationszentrum für Touristik
Kurfürstendamm 71
10709 Berlin
Tel. +49 (0)30 21 00 92
www.polen.travel/de/

Wer als Wanderer im Grenzgebiet zwischen Polen und Russland unterwegs ist, für den gilt besonders im Gebiet von Kaliningrad, dass die grüne Grenze an vielen Stellen nur von weit entfernt liegenden Grenzsteinen markiert wird. Wer hier die Grenze illegal übertritt, seien es auch nur wenige Meter, der muss damit rechnen, dass er von der russischen Grenzpolizei festgenommen wird und kann dafür auch mehrjährig inhaftiert werden.

Verkehrsregeln in Polen

Wie in Deutschland sind in Polen innerhalb geschlossener Ortschaften sind nur 50 Kilometer pro Stunde erlaubt. Auf den polnischen Landstraßen darf höchstens mit 90 Stundenkilometern und auf den Schnellstraßen mit 100 Stundenkilometern gefahren werden. Auf den vierspurig ausgebauten Schnellstraßen sind dagegen 120 Kilometer pro Stunde erlaubt und auf den wenigen Autobahnen 140 Stundenkilometer. In vielen geschlossenen Ortschaften darf während der Zeit von 23 Uhr bis 5 Uhr mit 60 Stundenkilometern gefahren werden.

In Polen gelten wie in Norwegen oder Schweden besonders strenge Alkoholgrenzen: Wer Auto fährt, darf höchstens 0,2 Promille bei einer Kontrolle haben. Wer sich anschließend keine Pause gönnt, darf somit noch nicht einmal ein einziges großes Bier zum Essen trinken. Striktes Überholverbot gilt in Polen nicht nur 100 Meter vor und hinter einem Bahnübergang, sondern auch in Kreuzungsbereichen.

Fahrverhalten und Straßenzustand in Polen

Weil Polen aus der Europäischen Union viele Fördergelder erhalten hat, konnte sehr viel in das polnische Straßennetz investiert werden. Deswegen wurde das Fahren auf den polnischen Straßen deutlich angenehmer. Wer eine Autoreise nach Polen unternimmt, erreicht sein Ziel in den meisten Fällen schneller. Wer allerdings die Hauptverkehrswege verlässt, für den ist das Fahren auf den polnischen Straßen oft immer noch mühsam. Tiefe Schlaglöcher und Spurrillen sind hier nicht selten. In Polen gibt es viel mehr Tote im Straßenverkehr, als in Deutschland. Das liegt vor allem am Fahrverhalten der polnischen Autofahrer, die häufig mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind. Auch gefährliche Manöver beim Überholen oder Alkohol am Steuer sind nicht selten. So kann es durchaus vorkommen, dass ein Sattelschlepper einen Autofahrer in einer geschlossenen Ortschaft erst anhupt, bevor er ihn mit weit überhöhter Geschwindigkeit überholt. Hier gilt es, einfach vorsichtig zu fahren.

Verkehrsvorschriften in Polen

Kinder dürfen in Polen bis zum Alter von 12 Jahren nur auf der Rückbank des Autos reisen. Im Auto muss ein Verbandskasten und ein Warndreieck sein. Das Telefonieren mit dem Handy ist während der Autofahrt nur erlaubt, wenn eine Freisprechanlage montiert und in Betrieb ist. Das ganze Jahr über müssen Autofahrer in Polen den ganzen Tag mit abgeblendetem Licht unterwegs sein.

Wer als Ausländer bei einer Übertretung der Verkehrsregeln erwischt wird, muss das Bussgeld bar bezahlen. Eventuelle Strafpunkte werden nach Deutschland an das Zentralregister in Flensburg weitergemeldet.
Wer die Alkoholgrenze am Steuer überschreitet, zahlt mindestens ein Bussgeld von 145 Euro. Wer wiederholt mit zu viel Alkohol am Steuer erwischt wird, dem droht eine Freiheitsstrafe von drei bis zu fünf Jahren. Bei zu schnellem Fahren ist ebenfalls, abhängig von der Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit, ein Bussgeld fällig. Wer eine rote Ampel übersieht, zahlt 125 Euro und wer ohne Licht tagsüber in Polen unterwegs ist, darf 25 Euro Strafe zahlen.

Verkehrsunfälle in Polen

Wer in Polen in einen Verkehrsunfall verwickelt wird, der muss die Polizei mit der Nummer 997 oder 112 rufen. Damit die Kfz-Versicherung anschließend in Deutschland den Schaden am Auto regulieren kann, braucht sie ein Protokoll der Polizei über den Unfall.

Gute Reisezeiten für eine Autoreise nach Polen

In Polen sind die Winter kalt und die Sommer warm. So lässt sich das polnische Reisewetter kurz beschreiben, auch wenn trotzdem große Schwankungen der Temperaturen vorkommen können. Je weiter die Reise nach Osten und Süden führt, desto deutlicher sind die landesweiten Unterschiede in der Temperatur. Wer an der Ostsee unterwegs ist, muss damit rechnen, dass es dort im Sommer durchschnittlich zwei bis drei Grad Celsius kühler ist, als beispielsweise in Krakau. Deswegen macht ein Bad in der Ostsee nur im Hochsommer Vergnügen. Dann hat das Wasser wenigstens 17 Grad Wassertemperatur. In den Bergregionen im Süden von Polen kommen Wintersportler auf ihre Kosten. In Zakopane ist das Zentrum des polnischen Wintersports in der Hohen Tatra. Die Region hat eine gut ausgebaute Infrastruktur und war bereits oft Schauplatz zahlreicher internationaler Wettbewerbe.

Wichtige Rufnummern bei einer Autoreise nach Polen

  • Ländervorwahl in Polen: +48
  • Rettungsdienst/Notarzt: 999
  • Feuerwehr: 998
  • Polizei: 997
  • Pannendienst: 981
  • Stadtwache: 986

Pannenhilfe in Polen

Bei einer Autopanne hilft ein Anruf beim ADAC-Notruf in München, ebenso in einem Notfall, wie er bei Diebstahl oder dem Verlust wichtiger Papiere, Geld oder einem Unfall entsteht:
Die Telefonnummer mit deutscher Ländervorwahl lautet: (+49) 89 22 22 22

Wer Mitglied im ADAC ist, für den werden im Rahmen der ADAC Plus Mitgliedschaft die Kosten für die Behebung einer Panne und die Kosten für das Abschleppen des Fahrzeugs bis zu einer Höhe von 200 Euro erstattet. Für ADAC-Mitglieder ohne die ADAC Plus Mitgliedschaft kostet diese Leistung Geld.

Der polnische Partnerclub des ADAC ist der:

Polski Zwiazek Motorowy (PZM)
ul. Kazimierzowska 66
02-518 Warszawa
Tel.: +48 22 8 49 93 61
Fax: +48 22 8 48 19 51
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