Wissenswertes für die Autoreise nach Schottland

Schottland - das nördlichste der vier Länder, die zusammen das Vereinigte Königreich bilden. Die meisten Außenstehende verbinden mit dem Land vor allem Begriffe wie den Kilt, den Dudelsack und Whisky. Wer einmal hier war weiß jedoch, wie beeindruckend die naturräumlichen Bedingungen und kulturelle Beschaffenheit des ehemalig eigenständigen Königreichs wirklich sind. Eine Autoreise nach Schottland lohnt sich, denn nur mit dem Auto kann das Land besonders unabhängig erkundet werden. Doch wie ist der Straßenverkehr in Schottland geregelt? Auf was müssen Touristen achten, die sich auf eine Autoreise nach Schottland begeben?

Schottland: Ein Muss für Naturfreunde

In keinem anderen Land kann ein so beeindruckendes Zusammenspiel von den natürlichen Komponenten Licht, Niederschlag und Wind beobachtet werden. Besonders bei Nebel kommt es zu unvergleichbaren Lichtspielen, die auf diese Weise nur in Schottland beobachtet werden können. Doch nicht nur bezüglich dieser Farbspiele ist Schottland ein wahres Naturparadies - auch die große Anzahl von faszinierenden Seen, schönen Gebirgszügen und Besonderheit der ansässigen Tierwelt sprechen für eine Reise in das Land. Direkt im Zentrum gelegen befinden sich die schottischen Highlands. Die Verkehrsanbindungen in diesem bevölkerungsarmen Herzen des Landes ist kaum ausgebaut. Schon alleine für eine Reise durch diesen Teil des Landes lohnt sich die Autoreise nach Schottland. Während es früher als Hauptader Schottlands galt, in der das Leben pulsierte, ist die Naturschönheit seit Vertreibung im 18. und 19. Jahrhundert extrem bevölkerungsarm. Damals wurde die Bevölkerung, während der sogenannten "Highland Clearances", zugunsten der Schafzucht aus dem Gebiet vertrieben. Trotz all der Tragik und dem korrupten Vorgehen der damaligen Gutsherren, profitierten die Highlands in Schottland in der heutigen Zeit von einem sehr natürlichen und unberührtem Erscheinungsbild des Gebirges. Unzählige Wanderrouten laden dabei zum Erkunden der Region ein. Die schönsten Eindrücke vom Land können unter Anderem auf bekannten Wanderrouten wie dem Great Glan Way oder dem West Highland Way gesammelt werden. Doch nicht nur die Highlands sind eine Reise wert - auch die wunderschönen Seenlandschaften im Landesinneren beeindrucken durch ihre naturräumliche Gegebenheit. Der größte See ist der Loch Lemond, der gleichzeitig als schönster See im Land gilt. Doch auch der Loch Ness - bekannt durch die Legende rund ums Seeungeheuer Nessie - lockt aufgrund seiner Schönheit und mystischen Atmosphäre jährlich tausende von Touristen an. Auf einer Autoreise nach Schottland können diese Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust angefahren werden.

Geschichte und Legenden - Auf den Spuren unserer Vorfahren

Es gibt weltweit kaum ein Land, das so stolz auf seine Geschichte ist, wie Schottland - und das zu recht. Experten schätzen die Anzahl der Schlösser in Schottland auf über 3000. Von Ruinen über Burgen bis hin zu ganzen Militäranlagen wurden bei dieser Zählung sämtliche Überreste aus der Vergangenheit berücksichtigt. Eine Autoreise nach Schottland ermöglicht Touristen den Besuch dieser historischen Stätten. Jedes Schloss erzählt dabei seine eigene Geschichte. Und in der Tat - bei einem Besuch der gewaltigen Anlagen kann man die schottische Geschichte am eigenen Leib spüren und erleben. Aufwendig aufgearbeitet und für Touristen interessant gestaltet bieten bekannte Schlossanlagen ein Unterhaltungsprogramm an, das einen Eindruck vom Leben unserer Vorfahren vermittelt. In Edinburgh, der Hauptstadt des Landes, wird zudem nach wie vor jeden Tag pünktlich um zwölf die Kanone gezündet, um die Tradition der Stadt weiter aufrecht zu erhalten. Doch nicht nur die Schlösser verleihen dem Land eine mystische und gleichzeitig interessante Atmosphäre - auch eine Vielzahl von bestehenden Legenden unterstreicht den geheimnisvollen Charakter des Landes. Am bekanntesten ist dabei wohl die bereits erwähnte Legende vom Seeungeheuer Nessie. Gerüchten zu Folge lebt die mystische Bestie schon seit Jahrhunderten im Loch Ness - dem geheimnisvollsten See des Landes. Erste Aufzeichnung über die Sichtung von Nessie stammen bereits aus dem 6. Jahrhundert. Über 4000 weitere Sichtungen sind bis in die heutige Zeit gemeldet worden. Gerade durch seine enorme Tiefe wirkt der See geheimnisvoll - insgesamt enthält alleine der Loch Ness mehr Wasser als alle anderen Süßwasser-Seen in Großbritannien zusammen. Auch heutzutage werden noch wissenschaftliche Experimente am Loch Ness durchgeführt. Man erhofft sich eines Tages das Rätsel des Ungeheuers von Loch Ness zu lösen.

Edinburgh - die historische Hauptstadt Schottlands

Mit 450000 Einwohnern ist die Hauptstadt Schottlands nicht die bevölkerungsreichste Stadt im Land, dient aber nichtsdestotrotz auch aufgrund ihrer enormen Burganlage als politisches Zentrum Schottlands. Neben berühmten Kirchen, die größtenteils im Mittelalter errichtet wurden, sind auch Burgen, Schlösser und Paläste Teil des Kulturerbes der Stadt. Besonders bekannt ist das Edinburgh Castle mit einer beeindruckend großen Fläche und verwinkelten Gassen. Insgesamt hat es durch seine enorme Größe beinahe einen dörflichen Charakter - alle Geschichtsinteressierten dürfen sich diese gut erhaltene Festungsanlage nicht entgehen lassen. Einige Museen, Parks und Einkaufsmöglichkeiten stellen weitere interessante Möglichkeiten zum Zeitvertreib dar. Zudem finden jährlich interessante kulturelle und auch sportliche Festivals statt, die immer wieder als Touristenmagnet dienen. In einer Vielzahl von internationalen Restaurants wird Touristen vor allem empfohlen die Landesspezialität - Haggis - zu kosten. Haggis sind gekochte Schafsinnereien im Magen und werden in dem Menü jeder lokalen Küche angeboten. Auch das Nachtleben der Stadt kann sich sehen lassen: egal ob gemütlicher Pub oder beliebte Diskothek - für alle Nachteulen sind interessante Ausgehmöglichkeiten dabei. Aber Achtung: obwohl Alkohol in der Regel schon ab 18 ausgeschenkt wird, sind die meisten Nachtclubs erst ab einem Alter 21 oder sogar 25 zugänglich. Auch die Unterkünfte decken ein breites Interessenspektrum ab: von der kostengünstigen Jugendherberge bis hin zum exklusiven fünf Sterne Hotel-es ist garantiert für jede Vorstellung und jedes Budget etwas passendes dabei.

Schottland mit dem eigenen Auto erkunden

Für alle, die sich selbst gern ein Bild über Schottland machen wollen, ist eine Autoreise nach Schottland die bequemste Variante. Während der öffentliche Nahverkehr in den Städten gut ausgebaut ist, ist es schwer mit Buslinien auch in das Landesinnere und insbesondere zu den Highlands und Seenlandschaften zu kommen. Um einen tiefen Eindruck in die Natur und Kultur Schottlands zu bekommen, ist es folglich absolut empfehlenswert per Autoreise nach Schottland zu reisen. Die Anreise kann entweder durch den Eurotunnel per Shuttle oder über das Meer per Fähre erfolgen. Die Fähre reist an unterschiedlichen Häfen in Europa ab und kann Passanten mitsamt Fahrzeug bequem ans Ziel bringen. Am Ziel angekommen gilt es sich mit den Regeln des schottischen Straßenverkehrs bekannt zu machen. Wer eine Autoreise nach Schottland geplant hat und mit den eigenem Auto kommt, sollte lediglich seinen europäischen Führerschein und Zulassungspapiere mitbringen. Zudem ist eine Green-Card Versicherung erforderlich.

Schottland: Willkommen im Linksverkehr

Allen Neulingen im Linksverkehr sei vorab gesagt: man gewöhnt sich schnell an das Fahren auf der linken Straßenseite. Man sollte sich nicht vor Respekt vom Linksverkehr von den Plänen einer Autoreise nach Schottland abbringen lassen. Wenn Touristen mit dem eigenen Auto anreisen müssen sie sich nicht einmal daran gewöhnen, dass der Schaltknüppel mit der linken Hand bedient wird, Blinker und Scheibenwischerhebel vertauscht angeordnet sind und der Tacho in Meilen pro Stunden statt in Kilometern rechnet. Mit diesen Gegebenheiten sollte man sich bei der Miete eines Wagens vor Ort vertraut machen. Nach einige Minuten im Straßenverkehr hat man sich in der Regel an das Fahren auf der linken Straßenseite gewöhnt. Zu Beginn fährt man oft noch zu nah am Straßenrand - am besten können Einsteiger immer ein wenig weiter links fahren als das eigene Gefühl ihnen sagt. Beachtet werden muss zudem, dass es keine separaten Spuren für Linksabbieger, sondern für Rechtsabbieger gibt. Auch im Kreisel herrschen andere Regeln. Dadurch, dass viele Kreisel mehrspurig sind, muss man sich auch hier den gängigen Fahrregeln des Linksverkehr anpassen. Dabei gilt, dass man sich ganz links einordnet, wenn man den Kreisel an der ersten Ausfahrt verlassen wird. Wenn man eine spätere Abfahrt nimmt, ordnet man sich auf der inneren Spur ein und wechselt die Fahrbahn vorsichtig kurz vor der Abfahrt. Mit dieser Regelung soll erreicht werden, dass die Linksabbieger möglichst wenig behindert werden. Kurz vor dem Erreichen der angestrebten Ausfahrt muss natürlich der linke Blinker gesetzt werden.

Besonderheit: Single-Track Roads

Vor allem in den ländlichen Gegenden des Landes gibt es eine Vielzahl dieser eng angelegten Straßen. Schon vor dem Befahren einer solchen Straße wird in der Regel gekennzeichnet, dass es sich um besonders enge Straßen - die sogenannten Single-Track-Roads - handelt. Durch diese Straßen passen normalerweise kaum zwei Autos nebeneinander. Für den Fall, dass sich zwei Autos entgegenkommen, wurden zusätzliche Ausweichstellen - sogenannte "passing places" - angelegt, in die eins der beiden Fahrzeuge ausweichen kann, um dem anderen Platz zu machen. Hierbei gilt das Gesetz der Höflichkeit: keiner der beiden Fahrer hat gesetzlich gesehen Vorfahrt. Sieht man, dass ein anderes Fahrzeug einem entgegenkommt, sollte man schnellstmöglich in die nächstgelegene Ausweichbucht fahren. Zur Not muss die Fahrt in eine solche Bucht auch rückwärts erfolgen. Wenn man sieht, dass das entgegenkommende Fahrzeug bereits Platz macht, ist es üblich sich per Handzeichen zu bedanken und dem Straßenverlauf weiter zu folgen. Besonders vorsichtig sollte man zudem in den unübersichtlichen Kurven der engen Straßen fahren. Auch Streckenabschnitte mit extremen Steigungen oder gefährliche Kuppen sollten unter höchster Aufmerksamkeit und vorsichtig befahren werden.

Geschwindigkeitsbegrenzung auf schottischen Straßen

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen variieren auch in Schottland je nach Art der befahrenen Straße. Wenn man sich auf einem sogenannten Motorway befindet - die schottische Bezeichnung für Autobahnen - darf man bis zu 70 Meilen pro Stunde fahren. Umgerechnet ergibt das eine Geschwindigkeit von 112 Kilometern pro Stunde. Sobald es sich um eine einspurige Straße handelt, sollte die Geschwindigkeit höchstens 60 mph also 97 km/h betragen. Auf Fernstraßen, die mit dem Buchstaben A gekennzeichnet sind, gelten die gleichen Regelungen. Wenn man sich auf einer Reise durch die Highlands befindet handelt es sich jedoch meistens weder um Autobahnen noch um Fernstraßen, sondern um herkömmliche Landstraßen. Auch auf ihnen sollte nicht schneller als 60mph gefahren werden. In geschlossenen Ortschaften gilt ein Tempolimit von 30 mph - das sind umgerechnet rund 50 km/h. Gesonderte Geschwindigkeitsbegrenzungen für einzelne gefährliche Streckenabschnitte werden gegebenenfalls am Straßenrand auf Schildern angezeigt. Diese Vorgaben gelten für die Fahrer von herkömmlichen PKWs ohne Anhänger und für Motorräder. Sollte man mit einem Wohnmobil oder LKW unterwegs sein, sollte man sich vorher über spezifische Regelungen erkunden.

Lebendige Hindernisse auf Landstraßen

In Schottland ist es Gang und Gebe vor allem in ländlichen Regionen während der Fahrt auf Schafe oder Highland-Rinder zu treffen. Während Schafe ein Auto bei angemessener Geschwindigkeit oftmals früh genug bemerken und von der Straße springen, stellen Rinder eine ernsthafte Gefahr für Autofahrer da. Da sie durch ihre langen Hörner durchaus eine Bedrohung für Menschen darstellen und sich dieser Tatsache scheinbar bewusst sind, machen sie sich oftmals nicht die Mühe, die Straße für einen Autofahrer zu räumen. In diesem Fall hilft auch hupen nicht weiter - man muss geduldig warten bis das Tier weiter gezogen ist oder versuchen langsam am Tier vorbei zu fahren.

Sonstige Regeln im schottischen Straßenverkehr

Es gibt keine geltende Links-vor-Rechts-Regelung, die bei einer Autoreise nach Schottland von Fahrern beachtet werden muss. In den meisten Fällen wird durch Verkehrszeichen auf der Straße klar geregelt, ob Fahrer Vorfahrt haben oder Vorfahrt gewähren müssen. Die Gurtpflicht gilt jedoch auch in Schottland. Alle Insassen sollten während der gesamten Fahrt angeschnallt sein. Erwischt die Polizei Passanten, die keinen Sicherheitsgurt umgelegt haben, beträgt die Strafe 60 Pfund. Eine Sonderregelung gilt für Oldtimer, die ohne Sitzgurte hergestellt werden. In diesen dürfen Kindern ab einem Alter von drei Jahren nur auf dem Rücksitz platziert werden, während jüngere Kinder gar nicht erst mitgenommen werden dürfen.Wenn man gelbe Linien auf der Straße sichtet, zeigen diese in der Regel ein Parkverbot an. Rote Linien symbolisieren ein Halteverbot, während weiße Linien als Stopp-, Halte- oder Begrenzungslinien fugieren. Bis zu einer Grenze von 0,8 Promille Blutalkohol ist das Autofahren in Schottland gestattet. Die Strafen für alle, die mehr Promille in ihrem Blut vorweisen, kann bis zu 5000 Pfund oder sogar ein Freiheitsentzug betragen. Der europäische Führerschein gilt auch in Schottland. Nur, wenn man sich länger als 12 Monate auf schottischen Straßen aufhält, muss man einen britischen Führerschein bestehen.

Eine Autoreise nach Schottland ist unter Einhaltung der Regeln des Linksverkehrs, Auseinandersetzung mit den geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen und Einhaltung sonstiger Regeln eine sinnvolle Möglichkeit, um viel vom Land zu sehen. Gerade zur individuellen Entdeckung der Highlands und der aufregenden Seen ist es absolut empfehlenswert mit einem eigenen Auto zu reisen. Abgesehen von den üblichen Papieren und einer Green-Card-Versicherung werden keine weiteren Formalitäten benötigt.