Ablehnungsfrist der Kfz-Versicherung

Die Ablehnungsfrist ist ein elementarer Bestandteil bei einer Kfz-Haftpflichtversicherung und wird im Pflichtversicherungsgesetz festgelegt. Die meisten Versicherungsgesellschaften haben innerhalb der Fristvon 2 bis zu 4 Wochen je nach Deckung Zeit den Antrag zu prüfen und ihn anzunehmen oder abzulehnen. Nur wenn vorgegebene Gründe vorliegen, dürfen Versicherer Verträge ablehnen. Wenn der Versicherer die Ablehnungsfrist überschreitet, gilt der Antrag als angenommen.

Welche Regelung für Ablehnungsfristen gibt es?

Das Pflichtversicherungsgesetz regelt die Fristen für die Ablehnung von Versicherungsverträgen und legt fest, dass diese Fristen je nach Vertragsart variieren. Im Fall einer reinen Kfz-Haftpflichtversicherung mit Mindestdeckung beträgt die Ablehnungsfrist 14 Tage, während sie für alle anderen Vertragsarten maximal vier Wochen beträgt (§ 5 Absatz 3 PflVG).

Die Bedingung für die Anwendung der kürzeren Ablehnungsfrist von 14 Tagen ist, dass der künftige Halter eine Kfz-Haftpflichtversicherung beantragt hat, die nicht mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdeckungssumme aufweist. Diese Mindestdeckungssumme beträgt 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1,12 Millionen Euro für Sachschäden und 50.000 Euro für reine Vermögensschäden.

Für weitergehende Verträge, die eine höhere Deckungssumme und/oder erweiterten Versicherungsschutz bieten, gilt eine Ablehnungsfrist von vier Wochen. Sollte die Versicherungsgesellschaft den Antrag während der Ablehnungsfrist weder ablehnen noch durch ein alternatives Angebot ersetzen, wird der Antrag als angenommen betrachtet.

 

Weitere Möglichkeit während der Ablehnungsfrist

Das Versicherungsunternehmen hat neben der Annahme oder Ablehnung noch eine dritte Möglichkeit während der Ablehnungsfrist. So kann es dem Antragssteller bei Bedarf ein neues Angebot zukommen lassen, mit diesem beginnt eine neue Ablehnungsfrist von 2 Wochen. Die Gründe für eine eventuelle Ablehnung sind ebenfalls innerhalb des Pflichtversicherungsgesetz festgelegt.

Der Zugang zur Pflichtversicherung kann dem Antragssteller verweigert werden, wenn er sich zum Beispiel den Zugang erschleichen will. Weitere Gründe für eine Ablehnung innerhalb der Frist sind verschiedene Sachzwänge wenn es sich zum Beispiel bei der der Versicherung um eine spezielle Oldtimer Versicherung handelt, mit der der Antragssteller ein neues Fahrzeug versichern will. Auch ehemalige Kunden, die ihre Beiträge nicht gezahlt haben, werden in der Regel innerhalb der Ablehnungsfrist mit einer Ablehnung versehen.

Länge der Ablehnungsfristen

In den meisten Fällen beträgt die Länge der Ablehnungsfrist zwischen 2 und 4 Wochen, bei einer privaten Versicherung haben die Antragssteller in der Regel länger Zeit als bei der gesetzlichen Pflichtversicherung. Spricht das betroffene Versicherungsunternehmen innerhalb der Ablehnungsfrist jedoch keine schriftliche Ablehnung aus, so gilt der Antrag laut Gesetz als angenommen.

Gegen die Ablehnungsfrist gibt es in Deutschland keine rechtlichen Mittel, die Frist muss von beiden Parteien akzeptiert und eingehalten werden. Bei einem Antrag für eine Versicherung, die über die gesetzlich geregelte Mindestdeckung hinaus geht, kann unter umständen eine weitaus längere Ablehnungsfrist vereinbart werden. Vor dem Antrag sollten sich die Antragssteller auf jeden Fall über die jeweilige Ablehnungsfrist erkundigen und sich diese auch schriftlich bestätigen lassen.

Gründe für die Ablehnung eines Kfz-Versicherungsvertrags

Der Abschluss einer Kfz-Versicherung ist für jeden Autobesitzer von entscheidender Bedeutung, um finanziellen Schutz im Falle von Unfällen oder Schäden am Fahrzeug zu gewährleisten. Allerdings kommt es gelegentlich vor, dass Versicherungsgesellschaften einen Versicherungsvertrag ablehnen.

Objektive Gründe:

  1. Fahrzeug nicht versicherbar: In einigen Fällen können Fahrzeuge aufgrund ihres Alters, Zustands oder Typs von bestimmten Versicherungsgesellschaften als nicht versicherbar eingestuft werden. Zum Beispiel könnten besonders alte Fahrzeuge oder exotische Hochleistungsfahrzeuge Schwierigkeiten haben, eine Versicherungsdeckung zu erhalten.

  2. Hohe Schadenshäufigkeit des Versicherungsnehmers: Wenn ein Versicherungsnehmer bereits eine hohe Anzahl von Schadensfällen gemeldet hat oder als Hochrisikofahrer eingestuft wird, könnten Versicherungsgesellschaften eine Ablehnung des Vertrags in Betracht ziehen, da das Risiko für sie als zu hoch erscheint.

  3. Fahrer mit problematischer Fahrerhistorie: Wenn der Versicherungsnehmer eine schlechte Fahrerhistorie hat, zum Beispiel durch häufige Verkehrsverstöße oder Unfälle, könnte dies dazu führen, dass die Versicherung den Antrag ablehnt oder eine höhere Prämie verlangt. Kfz-Versicherer erhalten diese Informationen durch die Malusdatei!

Subjektive Gründe:

  1. Unzureichende Angaben im Antragsformular: Wenn der Versicherungsnehmer wichtige Informationen im Antragsformular verschweigt oder ungenau angibt, könnte die Versicherung den Vertrag ablehnen. Falsche Angaben könnten den Versicherungsschutz beeinträchtigen und sind ein Verstoß gegen die vertraglichen Vereinbarungen.

  2. Zahlungsprobleme: Falls der Versicherungsnehmer bereits Zahlungsrückstände bei früheren Versicherungsverträgen hatte oder in der Vergangenheit Prämien nicht rechtzeitig gezahlt hat, könnte die Versicherung den neuen Antrag ablehnen.

  3. Nichterfüllung der Zulassungsvoraussetzungen: In einigen Ländern oder Regionen könnten spezifische Zulassungsvoraussetzungen gelten, die der Versicherungsnehmer erfüllen muss. Wenn er diese nicht erfüllt, kann die Versicherung den Vertrag ablehnen.

  4. Risikobewertung des Fahrzeugs: Manche Fahrzeugtypen könnten von Versicherungsgesellschaften als besonders risikoreich eingestuft werden, beispielsweise aufgrund von Sicherheitsbedenken oder Diebstahlstatistiken. In solchen Fällen könnte die Ablehnung des Versicherungsvertrags erfolgen oder es werden spezielle Bedingungen auferlegt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ablehnung eines Versicherungsvertrags nicht bedeutet, dass der Versicherungsnehmer nicht versichert werden kann. In vielen Fällen können andere Versicherungsgesellschaften oder spezialisierte Versicherer den gewünschten Versicherungsschutz anbieten, auch wenn der Vertrag bei einer Gesellschaft abgelehnt wurde.