Wer einen Unfall selbst verursacht, bekommt den Schaden nicht von der Kfz-Versicherung ersetzt. Zumindest nicht, wenn eine dauerhafte, gesundheitliche Beeinträchtigung entsteht. In diesem Fall wird der Schaden jedoch von der Fahrerunfallversicherung übernommen. Die finanziellen Folgen eines selbstverschuldeten Unfalls können extrem ausfallen: Akademiker die ihre Hand verlieren oder Maurer die einen Fuß verlieren und arbeitsunfähig werden. Die finanzielle und psychische Belastung kann oftmals nicht vorausgesehen werden. Die Fahrerunfallversicherung ist eine freiwillige Zusatzversicherung, die eine sinnvolle Erweiterung zu gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen darstellt. Die Fahrerunfallversicherung umfasst viele verschiedene Konditionen, Leistungen und Schadenssituationen. Vor dem Abschluss sollte die Notwendigkeit einer Versicherung überprüft werden, da viele Risiken bereits über andere Versicherungen abgesichert sein können.

Grundlegendes zur Fahrerunfallversicherung

Eine Zusatzversicherung kommt nur für den Fahrer des Fahrzeuges in Betracht. Die Fahrerunfallversicherung erstattet je nach Lebensverhältnissen und Einkommensgrundlage des Fahrers Schadensleistungen wie Schmerzensgeld, Folgekosten, Verdienstausfallkosten und finanzielle Versorgungsleistungen für Hinterbliebene. Die Jahresbeiträge für eine Fahrerunfallversicherung sind äußerst gering und halten sich im überschaubaren Rahmen. Der Schadensfall tritt bei einer Fahrerunfallversicherung immer dann ein, wenn der Schaden durch den Fahrer selbst verursacht wurde oder die Schuld nicht eindeutig zugewiesen werden kann. Versichert ist immer der Fahrer des Automobils bzw. alle berechtigen Fahrer. Als Fahrer werden alle Personen eingestuft, die mit Wissen und Wollen des Eigentümers das Fahrzeug führen oder im Versicherungspolice namentlich aufgeführt werden. Ausgenommen sind zum einen natürlich Diebe, zum anderen aber auch Beifahrer und Berufsfahrer. Der Versicherungsschutz ist bei manchen Versicherern stark eingeschränkt: Beispielsweise werden oftmals nur Personen von 23 bis 65 Jahren versichert.

Der mögliche Deckungsumfang der Fahrerunfallversicherung

Diese Art der Versicherung geht über die herkömmliche Kfz-Haftpflichtversicherung hinaus und stellt sicher, dass der Fahrer selbst abgesichert ist.

Im Deckungsumfang der Fahrerunfallversicherung sind verschiedene Leistungen enthalten, die dem Fahrer finanzielle Sicherheit und Unterstützung bieten. Zu den häufigsten abgedeckten Aspekten gehören:

Medizinische Kosten

Die Fahrerunfallversicherung übernimmt die Kosten für medizinische Behandlungen, einschließlich Krankenhauskosten, Arztbesuche, Operationen, Medikamente und Rehabilitation. Es spielt keine Rolle, ob es sich um kurzfristige oder langfristige medizinische Versorgung handelt - die Versicherung unterstützt den Fahrer dabei, die benötigte Behandlung zu erhalten.

Invaliditätsleistungen

Falls der Fahrer aufgrund des Unfalls eine dauerhafte Invalidität erleidet und dadurch seine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt ist, bietet die Fahrerunfallversicherung finanzielle Leistungen an. Diese können als Einmalzahlung oder als monatliche Rente ausgezahlt werden, um die finanziellen Auswirkungen der Invalidität zu mildern.

Rehabilitationsmaßnahmen

Um dem Fahrer bei der Genesung und Wiedereingliederung ins Berufsleben zu helfen, deckt die Fahrerunfallversicherung oft auch Rehabilitationsmaßnahmen ab. Dies umfasst physiotherapeutische Behandlungen, ergotherapeutische Maßnahmen und andere Formen der Rehabilitation, die darauf abzielen, dem Fahrer eine optimale Genesung und Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen.

Todesfallleistungen der Fahrerschutzversicherung

Im tragischen Fall des Todes des Fahrers infolge eines Unfalls bietet die Fahrerunfallversicherung finanzielle Unterstützung für die Hinterbliebenen. Diese Leistungen können unter anderem Beerdigungskosten und eine finanzielle Absicherung für die Familie umfassen, um in dieser schwierigen Zeit zumindest eine gewisse finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Der Deckungsumfang der Fahrerunfallversicherung kann je nach Versicherungsgesellschaft und individuellen Bedürfnissen variieren.

Flexible Anpassung der Unfallversicherung mit Fahrerschutz

Die Fahrerunfallversicherung zeichnet sich durch ihre bemerkenswerte Flexibilität aus, da sie unabhängig von einer bereits bestehenden Kfz-Versicherung abgeschlossen werden kann und sich individuell an die Bedürfnisse des Versicherten anpassen lässt.

Unabhängigkeit von der Kfz-Versicherung

Anders als die herkömmliche Kfz-Versicherung, die in erster Linie den Schutz von Fahrzeugen und Dritten abdeckt, konzentriert sich die Fahrerunfallversicherung speziell auf den Fahrer selbst. Sie kann unabhängig von der bestehenden Kfz-Versicherung abgeschlossen werden, was bedeutet, dass der Versicherte seine individuellen Bedürfnisse und Anforderungen berücksichtigen kann, ohne dabei von anderen Policen eingeschränkt zu sein.

Individuelle Anpassung

Die Fahrerunfallversicherung ermöglicht es dem Versicherten, den Versicherungsschutz nach seinen spezifischen Bedürfnissen anzupassen. Dies umfasst beispielsweise die Wahl der gewünschten Deckungssumme und der Leistungen, die im Versicherungsschutz enthalten sein sollen. Jeder Fahrer hat unterschiedliche Risikoprofile und Anforderungen, daher kann die Versicherungspolice entsprechend angepasst werden, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Flexibilität bei der Vertragsgestaltung

Die Fahrerunfallversicherung bietet oft auch Flexibilität bei der Vertragsgestaltung. Dies bedeutet, dass der Versicherte in der Lage ist, die Laufzeit des Vertrags, die Zahlungsweise und andere Vertragsdetails nach seinen Vorlieben festzulegen. Es ist möglich, eine Fahrerunfallversicherung für einen bestimmten Zeitraum abzuschließen oder sie kontinuierlich zu erneuern, je nach den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen des Versicherten.

Der Unterschied zwischen der Fahrerunfallversicherung und der Insassenunfallversicherung

Die Fahrerunfallversicherung und die Insassenunfallversicherung sind zwei verschiedene Arten von Versicherungen, die im Zusammenhang mit Unfällen im PKW relevant sind. Obwohl sie ähnliche Ziele haben, gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden.

Die Fahrerunfallversicherung

Die Fahrerunfallversicherung konzentriert sich speziell auf den Fahrer des Fahrzeugs. Sie bietet Schutz, wenn der Fahrer bei einem Unfall verletzt wird. Unabhängig davon, wer schuld an dem Unfall ist, deckt die Fahrerunfallversicherung die medizinischen Kosten, die durch Personenschäden entstehen, ab. Diese Versicherung greift, wenn der Fahrer des PKW verletzt wird und kann finanzielle Unterstützung für medizinische Behandlungen, Rehabilitation und sogar Invaliditätsleistungen bieten. Die Fahrerunfallversicherung ist unabhängig von der herkömmlichen Autoversicherung und kann individuell bei einem Versicherer abgeschlossen werden.

Die Insassenunfallversicherung

Im Gegensatz dazu deckt die Insassenunfallversicherung diejenigen ab, die sich im PKW befinden, abgesehen vom Fahrer. Dies schließt andere Passagiere oder Insassen des Fahrzeugs ein. Bei einem Unfall, bei dem Insassen verletzt werden, bietet die Insassenunfallversicherung finanziellen Schutz und deckt in der Regel ebenfalls medizinische Kosten, Rehabilitation und Invaliditätsleistungen ab. Die Insassenunfallversicherung kann entweder vom Fahrzeughalter oder von den Insassen selbst abgeschlossen werden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Insassenunfallversicherung nicht die Haftpflicht des Fahrers abdeckt, sondern ausschließlich die Unfallfolgen für die Insassen.

Die Autoversicherung

Die Autoversicherung ist eine separate Police, die gesetzlich vorgeschrieben ist und den Fahrzeughalter vor Haftungsansprüchen Dritter schützt. Sie deckt in der Regel Schäden an Fahrzeugen und anderen Eigentumswerten ab, nicht jedoch Personenschäden. Die Autoversicherung und die Insassenunfallversicherung ergänzen sich, indem sie den Fahrer und die Insassen in unterschiedlichen Aspekten der Unfallabsicherung schützen.