Auf was muss man achten wenn man ein gebrauchtes Auto kauft?
Beim Gebrauchtwagenkauf ist es wichtig, den Zustand bestimmter Fahrzeugteile zu prüfen, da sie Verschleiß unterliegen und teure Reparaturen verursachen können.
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Bremsen: Die Bremsanlage (Bremsbeläge und -scheiben) sollte überprüft werden, da verschlissene Bremsen die Sicherheit stark beeinträchtigen. Abnutzung ist hier normal, doch tiefe Rillen oder ungleichmäßiger Verschleiß deuten auf Wartungsbedarf hin.
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Reifen: Achten Sie auf das Profil und den gleichmäßigen Abrieb. Die Profiltiefe sollte mindestens 1,6 mm betragen, besser sind jedoch 3 mm. Unterschiedlich abgefahrene Reifen können auf ein Problem mit der Achsgeometrie hinweisen.
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Auspuffanlage: Schauen Sie nach Rost oder Undichtigkeiten, insbesondere im Bereich des Endtopfes. Auch ungewöhnliche Geräusche bei laufendem Motor können auf Defekte hinweisen.
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Kupplung und Getriebe: Testen Sie die Kupplung bei der Probefahrt. Eine Kupplung, die schwer zu treten ist oder ruckartig greift, könnte verschlissen sein. Auch das Getriebe sollte sich flüssig schalten lassen, ohne dass es knirscht oder hakt.
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Fahrwerk und Stoßdämpfer: Diese sollten einwandfrei sein, da sie die Straßenlage und den Fahrkomfort beeinflussen. Auf Unebenheiten darf das Fahrzeug nicht stark nachschwingen – das könnte ein Anzeichen für defekte Stoßdämpfer sein.
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Motor und Flüssigkeiten: Achten Sie auf Öllecks im Motorraum und prüfen Sie den Stand und die Qualität von Motoröl, Kühlflüssigkeit und Bremsflüssigkeit. Ein übermäßiger Ölverbrauch kann auf Verschleiß im Motor hinweisen.
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Elektronik und Batteriezustand: Prüfen Sie alle elektrischen Funktionen wie Fensterheber, Beleuchtung, Scheibenwischer und die Batterie. Gerade in älteren Fahrzeugen kann die Elektronik anfällig sein.
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Karosserie und Lack: Kontrollieren Sie den Lack und die Karosserie auf Rost und mögliche Unfallspuren. Unregelmäßigkeiten im Lack oder ungleichmäßige Spaltmaße an Türen und Hauben können Hinweise auf eine Reparatur oder Unfallschäden sein.
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Sicherheitsmerkmale: Stellen Sie sicher, dass Airbags, ABS und ESP funktionsfähig sind. Diese Systeme sind entscheidend für die Sicherheit und sollten ohne Einschränkungen funktionieren.
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Innenraum: Verschleiß an Sitzen, Lenkrad und Pedalen kann ebenfalls Rückschlüsse auf die Nutzung geben. Ein stark abgenutzter Innenraum kann auf hohe Kilometerstände hindeuten.
Fahrzeughistorie prüfen
Die Fahrzeughistorie ist ein entscheidender Punkt, wenn es darum geht, den Zustand und die Vergangenheit eines Gebrauchtwagens zu bewerten. Käufer sollten sich unbedingt den Fahrzeugbrief und -schein zeigen lassen, um zu sehen, wie viele Vorbesitzer das Auto hatte und ob es eventuell lange Standzeiten gab. Ein weiterer wichtiger Faktor sind Werkstattrechnungen und Servicehefte: Diese Dokumente geben Auskunft darüber, ob das Fahrzeug regelmäßig gewartet wurde, was Rückschlüsse auf die Pflege und Zuverlässigkeit des Autos erlaubt. Zudem kann man hier erkennen, ob es frühere Unfälle oder größere Reparaturen gab, die auf verborgene Mängel hinweisen könnten. Ein lückenlos geführtes Serviceheft ist ein gutes Zeichen und kann das Vertrauen in den Zustand des Fahrzeugs stärken.
Kilometerstand und Alter
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Prüfung von Kilometerstand und Alter des Fahrzeugs. Ein realistischer Kilometerstand in Relation zum Fahrzeugalter ist ein Indiz für eine authentische Nutzung. Dabei sollte man besonders darauf achten, dass der Kilometerstand nicht ungewöhnlich niedrig ist, da das Verdacht auf Manipulation erregen kann. Extrem niedrige Kilometerstände bei älteren Fahrzeugen sind eher selten und sollten den Käufer skeptisch machen. Gleichzeitig ist zu bedenken, dass hohe Kilometerstände oft mit einem stärkeren Verschleiß an Motor, Getriebe und anderen Bauteilen einhergehen. Käufer sollten daher ein Modell wählen, das in Bezug auf Kilometerstand und Alter ein gutes Gleichgewicht bietet, um teure Reparaturen möglichst zu vermeiden und eine langfristige Nutzung zu gewährleisten.
Technischer Zustand und Verschleißteile
Beim Kauf eines Gebrauchtwagens ist der technische Zustand entscheidend, um unerwartete Reparaturkosten zu vermeiden. Käufer sollten daher das Auto gründlich auf Verschleißteile wie Bremsen, Reifen, Auspuff und Kupplung überprüfen. Diese Bauteile nutzen sich im Laufe der Jahre stark ab und können bei einem gebrauchten Fahrzeug zusätzlichen Pflege- oder Erneuerungsbedarf haben. Eine Probefahrt ist ebenfalls essenziell, da sie hilft, den Zustand des Fahrzeugs in Aktion zu beurteilen und etwaige Geräusche oder Probleme festzustellen. Noch besser ist eine Begutachtung in einer unabhängigen Werkstatt, die versteckte Mängel und Schwachstellen erkennt, die auf den ersten Blick oft nicht auffallen.
Ausstattung und Funktionsfähigkeit
Neben der allgemeinen Technik ist es auch wichtig, die Ausstattung und Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs zu überprüfen. Käufer sollten sicherstellen, dass alle wesentlichen Funktionen wie Klimaanlage, Fensterheber, Beleuchtung und Elektronik ordnungsgemäß funktionieren. Hierbei sollten auch Sicherheitsfeatures wie ABS, ESP und Airbags kontrolliert werden, da sie für die Sicherheit von Fahrer und Passagieren entscheidend sind. Alle Funktionen sollten in Ruhe durchgetestet werden, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug voll einsatzfähig ist und keine zusätzlichen Reparaturen anfallen.
Restgarantie und Gewährleistung bei Gebrauchtwagen
Ein weiterer Vorteil, den junge Gebrauchtwagen oft bieten, ist eine eventuell vorhandene Restgarantie des Herstellers, die auf den neuen Käufer übergeht. Diese Restgarantie kann zusätzliche Sicherheit bieten und schützt den Käufer in den ersten Jahren vor hohen Reparaturkosten. Bei einem Gebrauchtwagenkauf über einen Händler haben Käufer zudem den Vorteil einer gesetzlichen Gewährleistungspflicht, die mindestens ein Jahr gilt. Die Gewährleistung deckt Mängel ab, die bereits beim Kauf bestanden, und bietet so einen gewissen Schutz im Falle unerwarteter Defekte. Käufer sollten sich über diese Regelungen informieren, um im Schadensfall besser abgesichert zu sein.