Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ist ein entscheidender Faktor für die Höhe Ihrer Kfz-Versicherungsprämie. Allerdings hängt Ihre SF-Klasse nicht automatisch davon ab, wie lange Sie bereits Ihren Führerschein besitzen. Vielmehr wird sie danach berechnet, wie lange ein Fahrzeug auf Ihren Namen versichert war und ob in dieser Zeit Schäden gemeldet wurden.

Das bedeutet: Auch wenn Sie Ihren Führerschein schon viele Jahre besitzen, starten Sie bei einer neuen Kfz-Versicherung mit der SF-Klasse 0, wenn Sie bisher kein eigenes Auto auf sich versichert hatten. Entscheidend ist also nicht die Führerscheindauer, sondern Ihre unfallfreie Fahrpraxis als Versicherungsnehmer.

Regelfall: 10 Jahre unfallfreies Fahren

Wenn Sie direkt nach dem Erwerb Ihres Führerscheins ein Fahrzeug auf Ihren Namen versichert haben und 10 Jahre lang unfallfrei gefahren sind, haben Sie in dieser Zeit eine solide Versicherungshistorie aufgebaut. In diesem Fall könnten Sie nach den gängigen Regeln der Versicherer in der SF-Klasse 10 eingestuft sein.

Diese hohe SF-Klasse belohnt Ihre sichere Fahrweise und bringt deutliche Beitragsermäßigungen bei Ihrer Kfz-Versicherung. Wichtig ist jedoch, dass keine Schäden gemeldet wurden, die Ihre SF-Klasse in diesem Zeitraum negativ beeinflusst hätten.

Durch kontinuierliches, unfallfreies Fahren können Sie Jahr für Jahr von weiteren Vergünstigungen profitieren, da Ihre SF-Klasse weiter ansteigt.

Sonderregelungen und Rabatte

Viele Versicherungen bieten spezielle Einstufungen an, um Fahrern entgegenzukommen, die noch keine eigene Versicherung hatten, aber bereits Erfahrung als Fahrer gesammelt haben. Zum Beispiel können Fahranfänger, die nachweislich 10 Jahre schadenfrei als Fahrer unterwegs waren, bei manchen Versicherungen eine günstigere Einstufung erhalten.

Ein weiterer Vorteil kann sich ergeben, wenn der Schadenfreiheitsrabatt von Eltern, Partnern oder anderen nahestehenden Personen übertragen wird. Dies ist besonders hilfreich, wenn Sie selbst noch keine lange Versicherungshistorie haben, aber sicher und unfallfrei gefahren sind. Die Bedingungen für solche Übertragungen sind von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich und erfordern oft eine schriftliche Erklärung der bisherigen Nutzung.

Beispiel zur Veranschaulichung

Max hat mit 18 Jahren seinen Führerschein gemacht, jedoch erst mit 23 sein erstes Auto auf sich selbst versichert. Vorher war er regelmäßig als Fahrer des Familienautos eingetragen und unfallfrei unterwegs. Nach 10 Jahren Führerscheinbesitz hat Max somit 5 Jahre als Versicherungsnehmer gesammelt und würde bei seiner Versicherung in die SF-Klasse 5 eingestuft werden.

Falls seine Eltern bereit sind, ihren Schadenfreiheitsrabatt zu übertragen, könnte Max sogar noch besser eingestuft werden und von niedrigeren Beiträgen profitieren.

Fazit und Empfehlung

Die SF-Klasse nach 10 Jahren Führerscheinbesitz hängt maßgeblich davon ab, ob und wie lange Sie als Versicherungsnehmer aktiv waren. Sonderregelungen, wie die Anrechnung schadenfreier Jahre oder die Übertragung eines Schadenfreiheitsrabatts, bieten zusätzliche Möglichkeiten zur Einstufung.

Prüfen Sie Ihre Versicherungsunterlagen und sprechen Sie mit Ihrem Anbieter, um mögliche Rabatte und Sondereinstufungen zu nutzen. So können Sie sicherstellen, dass Sie von einer möglichst günstigen SF-Klasse profitieren.