Deutschlands Straßen mit seinen Blow Ups

von AF

Deutschlands Straßen mit seinen Blow Ups

Außer Hitzeschlag und Sonnenbrand gibt es in diesem Sommer auf deutschen Straßen noch eine andere Gefahr. Blow ups bescheren Autofahrern unliebsame Überraschungen, die schwerwiegende Folgen haben können. Die Betonschichten der Straßen können der Hitze nicht standhalten und öffnen sich plötzlich. Wie der passende gewählte Name Blow up schon vermuten lässt, mutet dieses Öffnen wie eine Explosion an, welche die Fahrbahn in einen gefährlichen Hinderniskurs verwandelt. Somit tut man gut daran, im sommerlichen Straßenverkehr besonders aufmerksam zu sein, um diese unvermuteten Autofallen so gut wie möglich zu vermeiden. Besonders auf langen Urlaubsfahrten ist es ratsam, eine Übermüdung am Steuer zu vermeiden, denn diese zusätzliche Gefahr macht das Fahren noch ein wenig herausfordernder. Nach Flutkatastrophen und deren Folgeschäden ist nun die Hitze aus der Sahara daran beteiligt, den Autofahrern das Leben auf deutschen Straßen schwer zu machen.

Blow-up - das Schlagwort der Saison

Spätestens seit Juni 2012 ist der Begriff Blow up in aller Munde. Am 19. Juni 2012 nämlich war in Niederbayern das erste Todesopfer dieses Phänomens zu beklagen, dass aus deutschen Straßen eine Kraterlandschaft macht. Ein Motorradfahrer kam auf der aufgesprengten Fahrbahn ins Schleudern und erlitt einen tödlichen Sturz. Er hatte einen Blow up nicht rechtzeitig gesehen, der ihn dann wie eine Sprungschanze gegen die Leitplanke katapultierte. Der Mann verstarb noch am Unfallort. Dies war gleich zu Beginn der Sommersaison eine Warnung für deutsche Kraftfahrer. Die Straßen sind der Hitze aus Afrika einfach nicht gewachsen und platzen auf. In den Nachrichten hört man immer wieder von neuen Autobahnstücken, die von dem Problem gezeichnet sind. Jedes Mal, wenn eine neue Hitzewelle mit Temperaturen von über 30 Grad über das Land zieht, gibt es wieder neue Blow ups und die Hinweisschilder mit der Aufschrift ¨Straßenschäden¨ häufen sich. Genau zur Hauptreisezeit in den großen Ferien zeigen sich die Autobahnen von ihrer schlechtesten Seite. Wer sich über das schöne Wetter zur Reisezeit freut, muss sich leider heute auch der Tatsache gewiss sein, dass unsere Straßen bei diesen Temperaturen einfach nicht mehr sicher sind.
Die Blow ups können überall dort zu Stande kommen, wo die Autobahnen mit Betonplatten belegt sind. Dabei handelt es sich um etwa 30 Prozent der deutschen Autobahnen. Fälle von Blow ups wurden aus verschiedenen Regionen des Bundesgebiets gemeldet und betroffen sind unter anderem Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Besonders ältere Autobahnabschnitte sind der Gefahr ausgesetzt.

Wie kann es zu den Blow ups kommen

Autobahnbenutzer stellen sich natürlich die Frage, wie es zu den Blow ups kommen kann. Das hat recht einfach zu erklärende Gründe. Der Beton dehnt sich durch die Hitze aus. Deshalb werden zwischen den einzelnen Betonplatten Fugen eingelassen, die den Betonplatten den nötigen Raum zum Expandieren gewähren sollen. Kommt es aber zu extremer Hitze, so reichen diese Fugen nicht mehr aus und die einzelnen Platten stoßen aufeinander. Dazu kommt es zu einer Spannung, die man mit einem Erdbeben vergleichen könnte, die Platten reiben aneinander und stellen sich schließlich auf. Hauptsächlich sind von den Blow ups alte, bereits rissige Betonplatten betroffen. Durch die Schwachstellen lässt sich die Druckspannung nämlich nicht mehr gleichmäßig verteilen. Aus diesem Grunde sind auch solche Streckenabschnitte gefährdet, in denen der Beton mit Asphalt repariert wurde. Ebenfalls kann die geringe Einbaudicke des Betons zu den Problemen führen.


Auch in vergangenen Jahren kam es bei hohen Temperaturen immer wieder zu Blow ups, dennoch ist die Häufung dieser Schäden zur Zeit notorisch. Allein in den Monaten Juni und Juli wurden mehr als 30 solcher Fälle verzeichnet.

Hitzewelle ist für Blow Ups verantwortlich

Obwohl sich beispielsweise Automobilclubs schon seit langem über die mangelnde Sanierung der Bundesautobahnen beschweren, steht jedoch fest, dass für diese Blow ups die Hitzewelle verantwortlich ist. Natürlich fragt man sich, ob auch in den nächsten Sommern wieder ähnliche Rekordtemperaturen zu erwarten stehen, die zu immer neuen Blow ups führen werden. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass die Hitzewelle dieses Sommers ein weiteres Anzeichen dafür ist, dass sich Deutschland bereits mitten im viel diskutierten Klimawandel befindet. Experten sagen voraus, dass die extremen Sommer mit Maximaltemperaturen von über 30 Grad in den kommenden Jahren zu einer Realität in Deutschland gehören werden, auf die man sich einstellen sollte. Zu den Folgen dieses Klimawechsels gehört natürlich viel mehr, als nur die Blow ups auf den Autobahnen. Dennoch dienen die Blow ups dazu, um sich einmal ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen. Noch vor Jahren wäre es kaum denkbar gewesen, dass ein solches Problem einmal zu befürchten stände. So wurden ja auch die Betonstrecken in Hinsicht auf Betonstärke und Fugengröße für kühlere Sommer berechnet. Dieser Sommer und seine Folgen werden bei vielen Klimaexperten als Beweis angesehen, dass sich unser Wetter langfristig ändert. Zerstörerische Stürme, anhaltende Trockenperioden, die mit stärkeren Regenfällen abwechseln, könnten also durchaus schon eher auf Deutschland zukommen, als man ursprünglich vermutet hatte. Die Blow ups auf den Straßen könnten heute also nur als erstes Anzeichen davon gewertet werden, was in der Zukunft auf uns zukommen könnte. Auswirkungen auf die Landwirtschaft, verminderte Kühlkraft für Kraftwerke, Meeresspiegelanstieg, Hochwasserkatastrophen und ähnliche düstere Voraussagen der Klimaschützer rücken durch die Blow ups und die sie verursachenden Hitzewellen einfach ein wenig dichter in unser Bewusstsein.

Nicht nur Betonstraßen leiden unter der Hitze

Die charakteristischen Blow ups findet man nur auf den Autobahnen aus Beton vor. Dennoch sind sie lange nicht die einzigen, die unter der extremen Hitze leiden. So werden beispielsweise die Reparaturarbeiten, die mit Asphalt ausgeführt werden, verzögert, weil der Asphalt bei der Hitze nur schlecht trocknet. Natürlich leiden auch die Asphaltstraßen. Bei anhaltender Hitze können sie regelrecht schmelzen und Blasen schlagen, so dass es auf einigen Strecken zu erheblichen Behinderungen kommt. Deshalb werden für einige Straßen Gewichtsbeschränkungen angeordnet, während andere Streckenteile völlig gesperrt werden.


Betrachtet man sich die Auswirkungen, welche die Hitze auf das Straßennetz zu nehmen in der Lage ist, möchte man vermuten, dass es vielleicht sicherer ist, die diesjährige Urlaubsreise mit der Bahn anzutreten. Doch auch hier können unliebsame Überraschungen warten. So mussten kürzlich in München einige S-Bahn Linien kurzfristig stillgelegt werden, weil eine sogenannte Gleisverwerfung aufgetreten war. Dabei handelt es sich um ein Ausdehnen der Schienen, das durch die Hitze verursacht wird. Da die Schienen jedoch fest verankert sind, reagieren sie auf diese Ausdehnung mit einem seitlichen Verbiegen, dass im schlimmsten Falle das Entgleisen eines Zugs zur Folge haben kann. Somit kann davon ausgegangen werden, dass kein Verkehrsmittel gänzlich von der Gefahr ausgeschlossen ist, welche die Hitze dieses Sommers darstellt.

Was ist zu tun, wenn sich die Straßen öffnen

Den Behörden bietet sich ein Problem, das kurzfristig gelöst werden muss, um Autobahnen befahrbar zu halten. Jedoch sollte man auch einem langfristigen Projekt entgegensehen, dass sich damit beschäftigt, alte Strecken zu erneuern, um das Blow up Problem in Zukunft zu lösen. Wenn die Blow ups nämlich als eine der ersten Folgen des Klimawechsels zu bewerten sind, so muss von Seiten der Regierung alles dazu getan werden, um unsere Infrastruktur auch in Zukunft aufrecht zu erhalten und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu garantieren
Die Lösung scheint sich schon heute abzuzeichnen, wenn man beachtet, dass die Schäden hauptsächlich auf alten Strecken auftreten. Moderne Strecken und zum Beispiel auch Start- und Landebahnen auf den großen Flughäfen zeigen bisher keinerlei Tendenz zu Blow ups. Das beweist also, dass moderne Materialqualität und die Einhaltung von ausreichenden Fugen das Problem durchaus vermeiden können. Auch moderne Asphaltzusammensetzungen sind durchaus dazu geeignet, hohen Temperaturen standzuhalten. Schließlich gibt es ja auch in warmen Ländern Straßen.
Reparaturarbeiten werden zunächst vieler Orts in Blitzaktionen über Nacht vorgenommen, um so wenige Streckenabschnitte wie möglich langfristig sperren zu müssen. Auf den alten Strecken ist jedoch immer wieder mit gravierenden Geschwindigkeitsbegrenzungen zu rechnen, um die Unfallgefahr zu vermindern und auch lange Staus, die durch Reparaturarbeiten ausgelöst werden, müssen erwartet werden.
Natürlich sollten auch Autofahrer ihr Fahrverhalten ändern und der neuen Situation anpassen. Langsames, vorausschauendes Fahren ist angesagt, so dass man eventuell beschädigte Streckenabschnitte rechtzeitig erkennen kann. Deshalb sollte man auch so weit wie möglich Abstand halten, so dass man die Fahrbahn auf eine möglichst weite Strecke einsehen kann. Vielerorts werden die besonders gefährdeten Autobahnstrecken jetzt vermehrt kontrolliert, um einen möglichst reibungslosen Urlaubsverkehr zu garantieren. Dennoch bleibt es nicht von der Hand zu weisen, dass sich auf Grund der Blow ups schon etliche Unfälle ereignet haben. Sollte das passieren, so muss der Autofahrer erst einmal beweisen, dass der Unfall auf eine Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht seitens der zuständigen Autobahnmeisterei zurückzuführen ist, wenn er Schadensanspruch geltend machen möchte. Angesichts der derzeitigen Situation dürfte das nicht allzu leicht sein. Somit kann den Autofahrern nur geraten werden, bei hohen Temperaturen extreme Vorsicht walten zu lassen.

Beschaffenheit der deutschen Autobahnen

Deutschland verfügt heute über ein stark entwickeltes Autobahnnetz, dass aus einem rund 13 000 Kilometer langen Streckennetz besteht. Die Autobahn verfügt in Deutschland über eine lange Tradition. Bereist im Jahr 1932 wurde die erste Autobahn eingeweiht, die damals schon für Geschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern ausgelegt war. Dabei handelt es sich um den 20 Kilometer langen Streckenabschnitt, der die Städte Köln und Bonn verbindet und heute die Bezeichnung A555 trägt. Den große Aufschwung erlebte die deutsche Autobahn zur Zeit des Nationalsozialismus, als der Ausbau der Reichsautobahn vorgenommen wurde. Zu dieser Zeit wurden Autobahnen hauptsächlich aus Beton gebaut, während nur einige wenige Strecken Pflastersteinbeläge aufwiesen. Späterhin wurden dann neue Strecken mit Asphalt gedeckt. Doch von Jahren gab es erneut eine Wende zum vermehrten Einsatz der Betonplatten beim Autobahnbau. Eine Asphaltstrecke hat nämlich nur eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren. Die Betonautobahn weist jedoch leicht eine doppelte Lebensdauer auf. Trotz der Langlebigkeit sind die Betonstrecken dennoch wartungsanfällig. Allerdings war man bisher eher auf winterliche Schäden an den Strecken gewöhnt, die durch starken Frost verursacht werden. In jedem Frühjahr sieht sich der Staat wieder vor die Aufgabe gestellt, die oft tiefen Schlaglöcher zu reparieren, die der Frost auf den Autobahnen zurückgelassen hat. Schon hier wird aus finanziellen Gründen bei den Instandsetzungsarbeiten immer wieder gespart. Beschädigte Stellen werden notdürftig geflickt, so dass die Autobahnen vielerorts einem bunten Flickenteppich aus Betonstücken und Asphalteinlagen gleichen. Natürlich ist genau das ein Szenario, dass im Sommer gefährlich wird. Diese alten, oft geflickten Strecken sind nämlich die ersten, die unter den Blow ups leiden. Es entstehen nach den heißen Sommern auf Bundesautobahnen nun also doppelte Reparaturkosten. Neben Winterschäden müssen neuerdings auch Sommerschäden beseitigt werden. So werden finanzielle Sonderprogramme bald unabdingbar sein, um die Autobahnen und ihre Beläge dahingehend zu modernisieren, dass diese Art von Schäden einfach weniger auftreten können. Winter und Sommer hinterlassen nun gleichermaßen ihre Spuren auf den Straßen und es wird Zeit, Materialien zu verwenden, die nicht mehr so stark vom Klima beeinträchtigt werden. In Anbetracht der Tatsache,dass die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge jährlich steigt, sollten Bürger mit Recht erwarten dürfen, dass gefährlichen Problemen wie den Blow ups bald nachhaltig Abhilfe geschaffen wird.

Straßenbauverwaltung im Dauereinsatz

Die Straßenbauverwaltung sieht sich durch die Blow ups vor einige Problemen gestellt. Ohnehin immer wieder mit mangelnden Finanzen konfrontiert, muss bei den Straßenmeistereien zur Zeit bei jeder neuen Hitzewelle mit dem schlimmsten gerechnet werden. Autobahnen platzen an allen Enden einfach auf, während der Urlaubsverkehr höchste Anforderungen an die Kapazitäten der Straßen stellt. Das Gesetz bestimmt, dass die Straßenbauverwaltung für die deutschen Fernstraßen, zu denen ja auch die Autobahnen gehören, den Bundesländern obliegt. Die Bundesländer finanzieren sich aus Steuereinnahmen, was zur Folge hat, dass einige Bundesländer deutlich ärmer sind, als andere. So sind beispielsweise einige der neuen Bundesländer im Osten wesentlich weniger finanzstark, als andere Länder im Westen. Für sie ist die Situation auf den Autobahnen eine besondere Härteprüfung. Natürlich ist es auch genau in diesen Bundesländern, wo sich die Autobahnen ohnehin schon in einem schlechteren Zustand befinden und deshalb vermehrt anfällig sind für die Probleme, die von der Hitze ausgelöst werden.

In Deutschland gibt es etwa 180 Autobahnmeistereien, die für regelmäßige Streckenkontrolle und Straßenunterhalt verantwortlich sind. Ihnen obliegt es, gefährdete Strecken jetzt vermehrt zu kontrollieren. Das Problem besteht dabei oft darin, dass die Blow ups ohne Vorwarnung entstehen. Ein Augenzeuge, der kürzlich das Entstehen der Blow ups beschrieb, sagte, es sei ¨als ob sich plötzlich eine Tür öffnet¨. Somit ist zur Zeit ein verstärkter Personaleinsatz notwendig, um zunächst einmal festzustellen, wo die Autobahn aufplatzt. Dabei wird auch immer wieder um die Mithilfe der Autofahrer gebeten, die dazu angehalten werden, der Autobahnmeisterei mitzuteilen, wo sie neue Probleme auf der Strecke beobachtet haben. Dann gilt es, das beschädigte Teilstück so schnell wie möglich zu sichern, um Unfälle zu vermeiden. Schließlich kommt es dann zu den vorläufigen Reparaturarbeiten, die zur Zeit häufig nachts ausgeführt werden. Zum einen ist das Verkehrsaufkommen geringer und zum anderen sind die kühleren Temperaturen der Nächte besser dazu geeignet, um die Reparaturen mit Asphalt auszuführen. Der Asphalt trocknet nämlich unter der heißen Sonnen nur sehr schwer, was weitere Verzögerungen bei den Reparaturen nach sich zieht.
Bei den Autobahnmeistereien heißt es, schnell zu reagieren. Die A92 gehört zum Beispiel zu den älteren Fahrstrecken aus Beton die heute erheblich von der Blow ups betroffen ist. Hier ist man ständig in Bereitschaft. Bei den heißen Temperaturen kann zu jeder Zeit ein neues Problem auf der Strecke auftauchen. So stellte vor kurzen eine Polizeistreife am späten Nachmittag ein Problem mit einer Betonplatte in der Nähe des Autobahnkreuzes Neufahrn entdeckt. Als die Straßenbahnmeisterei an der betreffenden Stelle eintraf, hatten sich drei Betonplatten bereits um etwa 10 Zentimeter aufgewölbt.
Der Streckenabschnitt musste vorübergehend komplett gesperrt werden. Über Nacht wurden die betroffenen Platten entfernt und mit einem Asphaltbelag ersetzt. Dies ist nur ein Beispiel für die konstante Arbeit, die von den Autobahnmeistereien in diesem Sommer geleistet werden muss.

Ratlosigkeit bei zuständigen Stellen

Insgesamt herrscht bei den zuständigen Stellen Ratlosigkeit. Es werden Maßnahmen, wie beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen, veranlasst. Dennoch gibt es nur wenig, was getan werden kann, um die Blow ups zu verhindern. Teilweise hat man überlegt, ganze Abschnitte zu sperren, um zu vermeiden, dass durch die unvorhersehbaren Blow ups weitere Unfälle entstehen. Jedoch wurde befürchtet, dass durch die daraus entstehende Überlastung der Ausweichstrecken Staus und ebenfalls Unfälle verursacht werden könnten. Mithin sind auch stark gefährdete Strecken weiterhin offen und werden so genau wie möglich kontrolliert.


Viele Betonplatten werden im Herbst ausgetauscht werden. Blow ups sind im Prinzip keine neue Erscheinung. Schon seit dem heißen Sommer im Jahr 2003 ist es immer einmal wieder zu solchen Schäden gekommen. Was Experten zur Zeit jedoch Rätsel aufgibt, ist die erstaunliche Häufigkeit der Blow ups in diesem Jahr. Selbst bei den Autobahnabschnitten, die 30 Jahre und älter sind, sollte eigentlich davon ausgegangen werden, dass sie in einer Weise gebaut wurden, die auch hohen Sommertemperaturen standhalten kann. Heute kann man lediglich feststellen, dass die neueren Strecken, die mit einer dickeren Betonschicht erstellt wurden, derzeit nicht von den Blow ups betroffen sind. Um das Problem nachhaltig zu lösen, werden Bund und Länder sich erneut an den Planungstisch setzen und die Konstruktion von Autobahnen neu überdenken müssen. Klimatischer Wandel macht es heute unabdingbar, sich mit einer extensiven Sanierung alter Autobahnen auseinanderzusetzen und auch neue Teilabschnitte so zu planen, dass Blow ups mit Sicherheit ausgeschlossen werden können. Damit Deutschland mit seinem Straßennetz auch weiterhin vorbildlich bleibt und Autofahrer optimale Straßensicherheit genießen können, muss jetzt auf die Probleme dieses Sommers in einer überzeugenden Weise reagiert werden. Ausbessern mag eine schnelle und finanziell leichter zu tragende Lösung sein, um den Betrieb auf den Autobahnen aufrecht zu erhalten. Langfristig sind jedoch einschneidende Maßnahmen nötig, um zu garantieren, dass unser Straßennetz für die klimatische Zukunft bereit ist.