Die präventive Wirkung einer Blackbox im PKW oder Bus

von AF

Es gibt zahlreiche, schon erprobte Beispiele, in denen ein Datenspeicher zur Unfallvermeidung beitrug. So wurden z.B. die Einsatzfahrzeuge der Polizei Berlin mit entsprechenden Geräten ausgestattet, was die Unfallwahrscheinlichkeit dieser um ca. 20% absenkte, bei Einsatzfahrten sogar um 36 %. So konnten die Kosten für die Instandhaltung und Reparatur signifikant gesenkt werden und die Polizei in Berlin rüstete nun auf eigenen Wunsch alle Neufahrzeuge mit den kleinen Datenspeichern aus.

Weiterhin rüstete der Bundesgrenzschutz einige seiner Fahrzeuge mit den kleinen Boxen aus und ermittelte niedrigere Reparaturkosten der Fahrzeuge (unter anderem durch eine schonendere Fahrweise der Fahrerinnen und Fahrer) wie auch eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit durch einen Unfall im Straßenverkehr.

Auch in Wien und London wurden verschiedene Polizeifahrzeuge und PKW mit diesen Geräten ausgestattet und in beiden Feldversuchen ging die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall bedeutend zurück. Für die entsprechenden Einrichtungen hatte dies einen entscheidenden Vorteil, einerseits gab es weniger Ausfälle des Personals durch Unfälle, andererseits konnten hohe Beträge bei den Prämien der Kfz-Versicherung gespart werden, welche die geringere Unfallwahrscheinlichkeit damit belohnten, die Prämie zu senken. So haben sich die Geräte schon nach kurzer Zeit für die entsprechenden Dienststellen amortisiert.

So wurden auch Busse (Württembergisch-Badischen Omnibusverband) mit entsprechenden Systemen ausgestattet, wie auch PKW oder Fahrzeuge von Sicherheitsdienstleistern und Vermietungen. Alle diese Unternehmungen und Flotten haben eins gemeinsam - einen ständig wechselnden Fahrerkreis. So konnten die Kosten für Reparaturen, Unfälle und Bagatellschäden (wie kleinere Parkrempler) signifikant gesenkt werden.

Weitere Projekte stellten ein Pilotprojekt, mit vorwiegend jungen Fahrerinnen und Fahrern (im Alter von ca. 18-24 Jahren) dar, hier konnte festgestellt werden, dass der Einsatz des Datenspeichers und damit die Fahrweise erst durch die Hinzunahme von Belohnungen verbessert werden konnte. Bemerkenswert hingegeben war jedoch eine Auswertung der Bremsintensität der jungen Fahrerinnen und Fahrer, welche im Vergleich mit älteren Fahrerinnen und Fahrern zu gering lag. Man folgerte daraus, dass die Anzahl der Unfälle verringert werden könnte, indem die Technik von Bremsungen verbessert werden würde.

Die Blackbox als Datenspeicher

Sollte ein Unfall passieren, egal ob mit oder ohne Personenschäden, existiert grundsätzlich dasselbe Problem - die Zeugenaussagen sind unterschiedlich, wenn auch nur in Details. Dies bedeutet für alle Beteiligten Stress und einen großen zeitlichen und finanziellen Aufwand für die Kfz-Versicherung - diese muss entscheiden, ob ein Gutachten angefertigt werden muss oder weitere Ermittlungen seitens der Polizei angestellt werden sollten. So sind die Aussagen, gerade hinsichtlich von Ausweichmanövern und Bremsungen meist sehr heterogen, da jeder der Beteiligten eine andere Wahrnehmung des Unfallhergangs hat. Um diese Aussagen zu vereinen, bzw. bestätigen zu können, hilft uns der kleine Datenspeicher.

So wird vor allem aus Sicht der Kfz-Versicherung ein großer Gewinn wahrgenommen, da Daten nun zweifelsfrei erhoben werden können. Um dies zu bestätigen, hat der Bundesverkehrsminister eine Studie in Auftrag gegeben, um die Blackbox als Informationsquelle für Unfallforschung zu bestätigen. Es wurde ermittelt, dass der Datenspeicher, vor allem in der sehr kurzen Phase vor einem Unfall (Pre Crash Phase) wichtige Informationen zum Hergang des Unfalls, wie z.B. die Geschwindigkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit des Fahrers / der Fahrerin, der Betätigung von Fahrzeugeinrichtungen und Elementen (wie z.B. Blinker, Radio, etc.) aufzeichnet. So konnten Schuldfragen schnell geklärt werden, wie aber auch langwierige Prozesse und Gerichtsbesuche vermieden werden.