Private Krankenversicherungen (PKV) in Deutschland sind seit dem 1. Januar 2009 gesetzlich verpflichtet den Basistarif anzubieten. Dieser Tarif in privaten Krankenversicherungen ist ein Beitragssatz, der das Leistungsspektrum auf Niveau einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gewährleistet. Basistarife ersetzen die zuvor existierenden Standardtarife und sind im Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) festgelegt. Ein entscheidendes Merkmal des Basistarifs ist eine reine Beitragsberechnung nach Alter und Geschlecht, nicht unter Berücksichtigung des Gesundheitsstatus und ohne die Möglichkeit einer Ablehnung. Mit der Einführung des Basistarifs garantieren eine GKV und eine PKV Versichterten zumindest dieser Tarifstufe mehr oder minder identischen Leistungen.

Der Zugang zum Basistarif ist an gewisse Rahmenbedingungen geknüpft. Freiwillige Mitglieder einer GKV, ebenso wie Mitglieder einer PKV, sind seit dem 31. Dezember 2008 berechtigt - Versicherungspflichtige jedoch nicht. Privat krankenversicherte Personen, die vor der Einführung des Basistarifs am 1. Januar 2009 das 55. Lebensjahr überschritten oder den Anspruch auf gesetzliche Rente erfüllt haben, sind ebenfalls zugangsberechtigt. Wer vor dem 1. Januar 2009 mit dem Standardtarif bei einer PKV versichert war, hat insofern Zugang, dass Standardtarife zu Basistarifen umgestellt wurden. Die Höhe des Basistarifs ist nur von Eintrittsalter und Geschlecht eines Versicherungsnehmers abhängig und darf keine Gesundheitsprüfung einbeziehen. Wie für eine gesetzliche Krankenversicherung besteht durch den Basistarif auch für die privaten Krankenversicherungen eine Aufnahmepflicht, die keinen riskanten oder problematischen Versicherungsnehmer ausschließen darf. Der Beitrag des Basistarifs darf nicht den Höchstbeitrag einer GKV überschreiten und richtet sich nach der Beitragsbemessungsgrenze. Der Höchstbeitrag ist seit dem 1. Januar 2009 jährlich gestiegen und liegt zum aktuellen Zeitpunkt (01. Januar 2014) bei 627,75 Euro