Wissenswertes für die Autoreise nach Bosnien
Ein typisches Urlaubsland ist Bosnien in der Tat nicht. In jedem Fall zeichnet sich dieses an sich ja wundervolle Land durch seine abwechslungsreichen landschaftlichen und zum Teil höchst faszinierenden Gegebenheiten aus.
Die zwei Seiten Bosniens und eines eindrucksvollen Landes
So viele unterschiedliche Eindrücke, wie sich einem bei einer Autoreise nach Bosnien generell bieten, wird man so schnell wohl in keinem anderen Land dieser Erde erleben. Darüber hinaus ist Bosnien reich an mannigfaltigen Kulturen, die gleichwohl eine ganz besondere Faszination auf Außenstehende ausüben. Kurzum: Bosnien ist ein Land voller Schönheit, Anmut und Kultur - aber leider eben auch eine Nation, die sich durch die teils verheerenden Folgen des langen Krieges, die miserablen wirtschaftlichen Verhältnisse sowie die politischen Probleme im Allgemeinen auszeichnet. Aber wie dem auch sei: Trotz alledem bzw. gerade wegen dieses Facettenreichtums entscheiden sich immer wieder erlebnisorientierte Abenteurer dazu, eine Autoreise nach Bosnien zu unternehmen und im Zuge dessen einzutauchen in eine ganz besondere, eben unvergleichliche Welt. Gibt es etwas Schöneres, als einen Urlaub der ganz besonderen Art zu unternehmen und dann selbst noch nach Jahren immer wieder gerne daran zurück zu denken? Wohl kaum. Und so wird sich dieses Land - Bosnien-Herzegowina - wohl auch in Zukunft bei Reisenden aus aller Herren Ländern einer großen Beliebtheit erfreuen. Hand auf's Herz: Wer erlebt nicht auch gerne mal ein aufregendes Abenteuer?
Ob Old Town, Vrelo Bosna oder die Terme Ilidza - zahlreiche Sehenswürdigkeiten erwarten den Besucher
Es ist ein Land mit einem wahrlich bewegenden historischen Hintergrund. In dieser Hinsicht sind zum Beispiel die Eroberung durch die Osmanen sowie die verlorene Schlacht des damaligen Königs von Serbien (im Jahre 1389) erwähnenswert. Selbst heute noch sind die Relikte aus jenen Tagen an vielen Orten gut zu erkennen und können teils sogar noch besichtigt werden. Als es im Jahre 1992 zur Auflösung Jugoslawiens kam, wollte Bosnien-Herzegowina, genauso wie schon Kroatien und Slowenien, den Status der Unabhängigkeit erlangen. Dieses Bestreben war allerdings wieder mit jeder Menge Blutvergießen verbunden. Denn nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang, dass es im Land drei unterschiedliche, jeweils sehr starke ethnische Gruppen gab.
Es gibt so viel zu entdecken
Mittlerweile leben rund fünf Millionen Menschen in Bosnien-Herzegowina, wobei schon die Hauptstadt Sarajevo fast 400.000 Einwohner zählt. Sowohl die Metropole Sarajevo mit all ihren Reizen bzw. den zahlreichen geschichtsträchtigen Einflüssen, als auch viele andere Städte der in der Vergangenheit so krisengeschüttelten Nation haben es "in sich". Von Viegrad bis Neum, von Travnik bis Motar... - diese und andere Regionen haben in punkto Sehenswürdigkeiten, landschaftlichen Schönheiten, aber auch mit Blick auf Religion, Tradition und Kultur immer wieder eine Menge zu bieten. So ist Travnik zum Beispiel der einstige Hauptsitz des besagten osmanischen Reiches. Die Stadt beeindruckt selbst heute noch wie ein Märchen aus 1001 Nacht, denn dieser bilderbuchgleiche orientalische Touch ist selbst in unserer heutigen, modernen Zeit noch sehr deutlich spürbar. Gleichwohl lohnt es sich, mit dem Auto zum Beispiel die Straße von Zvornik in Richtung Sarajevo zu erkunden. Nahezu die gesamte Wegstrecke ist überaus malerisch gestaltet und umrahmt von grünlich-schimmernden Hügeln ganz in der Nähe der Drina. Schmale Pfade und Pättchen machen diesen Teil der Autoreise nach Bosnien jedoch mitunter zu einem nicht gerade unkomplizierten Unterfangen.
Mit dem Auto auf ins Abenteuer durch Bosnien
Wer eine Autoreise nach Bosnien unternehmen möchte, sollte unbedingt auch die Strecke von Sarajevo aus nach Mostar auf dem Programm haben. Denn die Straße, welche übrigens über die Ortschaft Jablanica führt, hat ebenfalls eine Menge Sehenswertes "in petto". Denn von hier aus lässt sich der grandiose Ausblick auf die riesigen Berge und die rauschenden Stauseen erst so richtig genießen. Ein zusätzliches Highlight in dieser Region ist gleichwohl der Blick auf die Neretva. Wenn man bedenkt, dass einst eine Brücke, die "Stari Most" über diesen Fluss führte, aber im Krieg zerstört wurde, wird wieder einmal deutlich, was die Menschen dieses Landes alles durchgemacht haben. Überhaupt bekommt man in diesem Bereich des Landes auf eine sehr eindrucksvolle Weise den fast nahtlosen Übergang von sattgrünen Landschaften zu mediterran anmutenden Szenerien zu "spüren". Eine Art dauerhaftes Naturschauspiel, welches wahrlich Seinesgleichen sucht. Wie sonst sollte man etwas Derartiges erleben, wenn nicht im Rahmen einer ausgedehnten Tour mit dem Auto bzw. dem Mietwagen? Nur so fühlt man sich eng mit all den vielen Besonderheiten Bosniens verbunden.
Ob Old Town, Vrelo Bosna oder die Terme Ilidza - zahlreiche Sehenswürdigkeiten erwarten den Besucher
Die Region Neum ist - das darf man mit Fug und Recht behaupten - immer wieder einen Abstecher wert. Denn hier kann man mit dem vierrädrigen Vehikel buchstäblich den einzigen existenten Weg zur Adria (von bosnischer Seite her) "erfahren". Vorbei an wundervollen landschaftlichen Abschnitten, einem reichhaltigen Hotel- bzw. Gastro-Bereich sowie an einigen verlockenden Badeorten macht es dem interessierten "Weltenbummler" gewiss einen Riesenspaß, auch diese Facette Bosniens aus nächster Nähe erleben zu können. Das typisch heiße und zugleich maritime Klima ist recht angenehm und auch die Mentalität der vor Ort lebenden Menschen ist immer wieder sehr beeindruckend. Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit werden hier offenbar an jeder Ecke großgeschrieben. Alle, die eine Autoreise durch Bosnien unternehmen und im Zuge dessen gegebenenfalls die eine oder andere Panne erleiden, dürfen sich also durchaus auf eine zuvorkommende Hilfe der Einwohner verlassen. Wenngleich es in abgelegenen Gebieten jedoch eine Weile dauern kann, bis im Notfall Hilfe herbei eilt....
Die Autoreise durch Bosnien - mitunter mit "Höhen und Tiefen"
"Wenn einer eine Reise tut...", sollte er sich im Vorfeld über die Gegebenheiten sowie gleichwohl über eventuelle Sicherheitshinweise informieren. Gerade auch mit Blick auf die geplante Autoreise durch Bosnien ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes Vorsicht und eine sorgfältige Planung erforderlich. Schon bei der Einreise mit dem Fahrzeug muss die grüne Versichertenkarte vorgelegt werden, ohne die eine Weiterfahrt in der Regel so gut wie unmöglich ist. Bereits im Vorfeld sollte man sich außerdem im Klaren darüber sein, dass im Falle eines Autounfalls vor Ort, bei welchem auch Personen zu Schaden kommen, die Schuld meist direkt beim Fahrer selbst gesucht wird. Dieser Umstand wird üblicherweise zum Anlass genommen, den Fahrer des Autos sogleich zu verhaften. Selbstverständlich sollten ein Warnhinweisschild, ein Erste-Hilfe-Koffer sowie leuchtende (Sicherheits-)Westen mit "an Bord" genommen werden.
Unbedingt zu berücksichtigen ist ferner die Tatsache, dass gerade auch im Zuge von Ausflügen mit dem Fahrzeug vor Ort muss immer wieder mit Minen gerechnet werden muss. Grund genug in jedem Fall, um die befestigten Wege in Bosnien nach Möglichkeit nicht zu verlassen - oder zumindest einen erfahrenen Reiseführer mitzunehmen, der die Umgebung "wie die eigene Westentasche" kennt. Überhaupt wird nach wie vor davon abgeraten, bei der Autoreise nach Bosnien Nachtfahrten zu unternehmen. Aufgrund der zum Teil noch immer maroden wirtschaftlichen Verhältnisse ist es auch um die verkehrsspezifischen Gegebenheiten, auch mit Blick auf die Straßenmarkierungen vor Ort, eher schlecht als recht bestellt. Ebenfalls nur in unzureichendem Maße vorhanden sind gut ausgebaute Straßenbeläge.
Mit dem Auto unterwegs - aber sicher
Anders als in den meisten Städten Bosniens ist die Beschilderung in der Stadt Broko ganz besonders "fortschrittlich". Zwar wirkt bereits die Tatsache, dass hier überhaupt Verkehrsschilder vorhanden sind, auf den ersten Blick relativ beruhigend. Allerdings punktet der Ort gleichwohl auch dadurch, dass die Hinweise darauf sogar in zwei Sprachen zu lesen sind; nämlich in kyrillisch und in lateinischer Sprache. An sich ist aber auch der Pilgerort Medugorje weitestgehend modern konzipiert; zumindest was die straßenspezifischen Verhältnisse anbetrifft. Schließlich wird diese Region regelmäßig von vielen Menschen aus dem In- und Ausland besucht. Durchaus vorbildlich ist, trotz der kriegreichen Vergangenheit des Landes, unter anderem auch die bosnische Hauptstadt Sarajevo. Ein jeder, der eine Autoreise nach Bosnien unternehmen möchte, kann diese von hier aus starten, da einige sehr bekannte Wege zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes führen. Sicherlich muss unterwegs im Rahmen der Autoreise nach Bosnien immer mal wieder mit unzugänglichen Straßen und Wegpassagen gerechnet werden. Allerdings wird diese zum Teil recht beunruhigende (Verkehrs-)Situation doch immer wieder durch wirklich herausragende landschaftliche Schönheiten "kompensiert". So bieten die Ortschaften Pale, Zvornik, Mostar, Kablanica und so weiter höchst faszinierende Highlights, die mit dem Auto an sich sehr gut zu befahren sind. Aber auch hier gilt: Eine Autoreise nach Bosnien kann stets mit gewissen Risiken behaftet sein.
Verkehrsregeln - eine Sache der Interpretation
Im Zuge der Planungen einer Autoreise nach Bosnien ist es wichtig, auch die berüchtigten, weil größtenteils sehr maroden, unbeleuchteten Tunnelsysteme der Nation mit einzukalkulieren. Hier gibt es normalerweise weder Markierungen oder Beschilderungen, noch Beleuchtungen oder Begrenzungen. Generell nimmt man es in Bosnien mit den Verkehrsregeln nicht so genau. Frei nach dem Motto: "Jede Regel hat auch ihre Ausnahmen", kann es so durchaus vorkommen, dass rote Ampeln übersehen, Vorfahrtkreuzungen überfahren oder Einbahnstraßen in falscher Richtung befahren werden. Grundsätzlich bietet es sich also an, stets Augen und Ohren offen zu halten und die Fahrer der übrigen Autos (inklusive die Kutschfahrer der Pferdedroschken, die hier ebenfalls in großer Zahl am Straßenverkehr beteiligt sind) zu beobachten. Werden nämlich von den anderen Auto- bzw. Kutschenfahrern die Verkehrsregeln "individuell" interpretiert, so sind Unfälle nicht selten schon im Vorfeld vorprogrammiert. Ausländer haben es diesbezüglich im Lande relativ schwer. Soll heißen, dass bei einem Autounfall meist sofort der nicht-bosnische Autobesitzer "auf der Anklagebank" landet.
Autoreise nach Bosnien: Auf ein Wort vor Ort...
Obwohl man bei der Autoreise nach Bosnien immer mal wieder mit abgelegenen oder unüberschaubaren Straßen oder Wegen zu "kämpfen" hat und man sich mitunter wie in der "Einöde" vorkommt (wenngleich dies durchaus auch seine Reize hat), sind ausführende staatliche Organe, sprich: uniformierte Polizisten nahezu allgegenwärtig. Selbst im entlegendsten Winkel kann man auf die meist sehr hilfreichen und freundlichen Polizisten treffen. Auf der anderen Seite ist dieser Umstand allerdings auch mit zahlreichen Kontrollen - ebenfalls an nahezu jeder Ecke - verbunden. So lassen es sich die Polizisten immer wieder gerne etwas kosten, in ihrer "beratenden Funktion" zur Seite zu stehen. Langatmige Diskussionen oder gar Missachtung von Vorgaben werden in der Regel sehr teuer geahndet. Auch mit Blick auf überhöhte Geschwindigkeiten lassen die "Verkehrshelfer" erfahrungsgemäß nur schwerlich mit sich reden.
Im Zusammenhang mit technischen Beweisführungen bzw. Radarkontrollen, wie man sie hierzulande kennt, sei gesagt, dass eine Autoreise in Bosnien vielmehr auf dem gesprochenen Wort der Polizei beruht. Wer aber bereits zu früheren Zeiten die eine oder andere Autoreise nach Bosnien unternommen hat, wird aber sicherlich gerne auch bestätigen, dass sich diese "stringenten" Kontrollen trotz aller Intensität doch sehr zum Positiven geändert haben. Schließlich steht touristenorientiertes Handeln auch für die Polizei des Landes in der heutigen Zeit verstärkt im Vordergrund. Geht es doch letztlich auch darum, über kurz oder lang immer mehr Touristen für dieses an sich beschauliche Land zu begeistern. Und man ist diesbezüglich in der Tat auf einem sehr guten Wege.