Wenn der Hund den Autolack zerkratzt - Lackschäden am Kraftfahrzeug

Wenn ein Hund an einem Fahrzeug Spuren im Lack hinterlässt, ist dies nicht nur ärgerlich, sondern in den meisten Fällen auch eine teure Angelegenheit. Denn oft hilft es nicht, an der beschädigten Stelle nur eine Ausbesserung mit einem Lackstift vorzunehmen. Dann muss mitunter das gesamte betroffene Teil des Kraftfahrzeugs neu lackiert werden. Sofort stellt sich die Frage, Lackkratzer durch Hund - wer zahlt?

Grundsätzlich ist der Tierhalter in der Gewahrsamshaftung. Wichtig ist also zu wissen, wem das Tier gehört, das den Schaden verursacht hat. Ist der Halter ermittelt, muss dieser für den entstandenen Schaden aufkommen. Im Allgemeinen springt die Haftpflicht eines Halters ein, in der oftmals eine spezielle Hundehalterhaftplicht integriert ist.

Lackkratzer durch Hund - wer zahlt?

Der entstandene Schaden muss vom Geschädigten angezeigt beziehungsweise belegt werden. Somit wird der vom Hund verursachte Lackkratzer von der Versicherung des Hundehalters im Allgemeinen erst nach einem Kostenvoranschlag der Kfz-Werkstatt oder dem Ausstellen einer Reparaturrechnung beglichen. Hier ist es ratsam, einen Gutachter hinzuzuziehen. In manchen Fällen wird dies von der Versicherung eingefordert, wobei der Versicherte dies schriftlich haben sollte, um sich die Kosten des Gutachtens erstatten zu lassen.

Die Hundehaftpflicht schützt vor Sach- und Personenschäden

Die beste Lösung für Hundehalter ist es also, eine private Haftpflicht speziell für Hunde abzuschließen. Diese springt nicht nur ein, wenn ein Hund Kratzer im Lack eines fremden Autos hinterlässt, sondern auch bei anderen Schäden wie Unfällen, wenn der Hund sich losreißt, Mietsachschäden an Mietwohnungen oder in Ferienhäusen oder Schäden, die auf einer Reise entstehen. Auch bei Schäden, die durch den Hund verursacht werden, wenn eine Dritte Person auf den Hund achtet, kommt diese Versicherung auf.

Wichtig ist hier, wie bei anderen Versicherungen, auf die Höhe der Deckungssumme zu achten. Mögen Lackkratzer schon genug Schaden verursachen, bei Personenschäden können die Summen noch beträchtlicher ausfallen. Diese Art von Versicherung ist in einigen Bundesländern in Deutschland, zurzeit sind dies Niedersachsen, Berlin und Hamburg, sogar verpflichtend nötig. Im Rahmen dieser Hundehaftpflicht werden die Forderungen, die beispielsweise bei einem Lackschaden auf den Hundehalter zukommen, überprüft und dann mit dem Geschädigten abgegolten. Ist die Forderung nicht gerechtfertigt, lehnt die Versicherung die Zahlung des Lackschadens oder anderer Schäden ab und springt zudem ein, wenn der Versicherungsnehmer sich vor Gericht verantworten muss, aber Lackkratzer durch Hund - Wer zahlt?

Hier erfolgt die Kostenübernahme als "Passiver Rechtsschutz". Wie bei anderen Kfz-Versicherungen kann eine Selbstbeteiligung vereinbart werden, die auch zu einer Reduzierung der Versicherungsprämien führt. Leben mehrere Hunde in einer Familie, reduziert dies die Prämie zusätzlich. Die Kosten für eine solche Hundehaftpflicht richten sich nach der Hunderasse. Bereits unter 50 Euro im Jahr ist es möglich, den eigenen Hund in einer solchen Haftpflicht für Hunde abzusichern und nicht auf den Kosten eines Lackschadens oder anderer Unfälle sitzen zu bleiben.

Lackkratzer durch Hund - wer zahlt?

In manchen Fällen ist die Haftungsfrage strittig. In einem Fall verursachte ein Hund Kratzer im Lack eines Autos, in dem ein anderer Hund saß und bellte. Trotz der vermeintlichen Provokation durch das Tier im inneren des beschädigten Fahrzeugs ist die Halterin des verursachenden Tieres verpflichtet, für den entstandenen Schaden zu haften.